Nochmals zur Klarstellung:
1. Die Presse darf selbstverständlich grundsätzlich alles berichten.
2. Die Untersuchung einer "schweren Störung" im Luftverkehr steht in dieser Form (bitte genau lesen) nur der BFU zu. Somit hat auch nur der BFU-Untersuchungsbericht einen offiziellen Aussagecharakter.
3. Die inhaltliche Qualität von Medienuntersuchungen zum Thema Luftfahrtunfälle bzw. Störungen im Luftverkehr ist meines Erachtens in weit überwiegendem Maße völlig ungeeignet, um sie als aussagekräftige und verlässliche Basis zur Beurteilung heranzuziehen. Dies hat sich in jüngster Vergangenheit nicht zuletzt an der katastrophalen Berichterstattung in allen Medien über den Landeunfall des LH A320 in HAM gezeigt.
Mir geht es nochmals nicht darum, die Pressefreiheit einzuschränken. Allerdings trägt jeder Journalist ein hohes Maß an Verantwortung für seine Veröffentlichungen und die daraus entstehenden Konsequenzen. Die Bandbreite zwischen guter, fundierter Recherche und einem Sensations- und Skandaljournalismus ist sehr breit. Leider hat der oben erwähnte Fall des LH A320 in HAM wieder einmal bewiesen, dass die Zahl der sachlich berichtenden Medien sehr gering ist und die in diesem Segment tätigen Journalisten ihre Verantwortung zum Schaden der Luftfahrt nicht wahrnehmen. Deshalb stehe ich derartigen "Untersuchungen" äußerst kritisch gegenüber.
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21. März Bitte um HILFE - Beobachtung Sicherheitslandung
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Re: 21. März Bitte um HILFE - Beobachtung Sicherheitslandung
Oder umgekehrt? Mit einem quotengeilen Bericht erreicht man wesentlich mehr Leute, als mit einem staubtrockenen, sauber recherchierten, fachkundig zusammengestellten Bericht. Wer viel lärmt, wird wesentlich schneller wahrgenommen, als der stille, aber korrekte Schaffer...IF hat geschrieben:Leider hat der oben erwähnte Fall des LH A320 in HAM wieder einmal bewiesen, dass die Zahl der sachlich berichtenden Medien sehr gering ist und die in diesem Segment tätigen Journalisten ihre Verantwortung zum Schaden der Luftfahrt nicht wahrnehmen.
Gruss
JOEL
Re: 21. März Bitte um HILFE - Beobachtung Sicherheitslandung
NDR-Magazin "Panorama" wirft Lufthansa überzogenes Sparen vor
17.04.2008
Das NDR-Fernsehmagazin "Panorama" hat schwere Vorwürfe gegen die Deutsche Lufthansa erhoben. In der Sendung am heutigen Donnerstag (17.04., 21.45 Uhr, ARD) zitiert das Magazin nach eigenen Angaben Lufthansa-Mitarbeiter mit der Kritik, das Unternehmen spare an der Wartung seiner Maschinen. Die Fernseh-Redakteure berufen sich auf interne Berichte der Kranich-Linie.
So liegt "Panorama" das Protokoll einer Betriebsversammlung vom 14. Februar dieses Jahres in Hamburg vor. Darin heißt es : "Die Mitarbeiter sehen den technischen Zustand der Lufthansa-Cityline mit großer Sorge."
In einem anderen internen Lufthansa-Papier werden erhebliche Sicherheitsrisiken für 18 Flugzeuge vom Typ AVRO der Lufthansa-Cityline beschrieben. In dem Papier analysiert der zuständige Lufthansa-Prüfer die Notlandung einer Maschine vom Typ AVRO mit 86 Passagieren an Bord am 21. März 2008 in Stuttgart.
Während Lufthansa nach der Notlandung verbreitet hatte, für die Passagiere habe zu keinem Zeitpunkt Gefahr bestanden, schildert der Lufthansa-Prüfer die Situation wesentlich dramatischer. So heißt es, die Crew habe große Probleme gehabt, den Flieger zu kontrollieren. "Wir waren nicht sicher, wie das ausgeht." Ganz offensichtlich bestand ein Absturzrisiko, da in dem Schreiben auch vom "worst case" und einem erhöhten Risiko für alle Menschen und Objekte des überflogenen Gebietes die Rede ist.
Während des Fluges kam es zu einer Blockade des Höhenruders. Der Verfasser des Berichts weist in diesem Zusammenhang auf Rückstände von Enteisungsmitteln am Leitwerk hin, die offenbar nicht entfernt worden waren. Der Prüfer warnt eindringlich vor einer Wiederholung der Situation. Nach seiner Einschätzung bleibe es unter Beibehaltung der bisherigen Abläufe in Zukunft bei einem gleich hohen "Risiko des Wiederauftretens." Hintergrund: Der Flugzeugtyp AVRO hatte bereits 2005, mitbedingt durch seine Konstruktion, Probleme mit Rückständen von Enteisungsmitteln, die zu Blockaden und Notlandungen geführt hatten
Ein Luftfahrt-Journalist sagt zu "Panorama": "Die Probleme waren seit 2005 bekannt. Die Lufthansa hat trotzdem am 21.3.08 dieses Flugzeug mit den Rückständen fliegen lassen. Im Nachhinein muss man ihr vorwerfen, dass das ein Risiko war, das sie nicht hätte eingehen dürfen."
Auch Klaus Büttner von der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung in Braunschweig fordert eine wesentlich gründlichere Reinigung der AVRO-Maschinen: "Unsere Untersuchung hat gezeigt, dass man nach jeder Anwendung (der dickflüssigen Enteiser, d. Red.) waschen und reinigen müsste." Auf Nachfrage gab er an, die Lufthansa habe sich zu einer "periodischen" Kontrolle entschieden.
Die Lufthansa wollte sich zu den Vorwürfen nach Angaben von Panorama nicht äußern.
Quelle: Fliegertarif / Below-Media
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Re: 21. März Bitte um HILFE - Beobachtung Sicherheitslandung
Und es gibt noch etwas:
"Enteisungsmittel doch nicht Grund für Avro-Notlandung"
http://www.airliners.de/safety/nachrich ... leid=14913
Gruß Martin
"Enteisungsmittel doch nicht Grund für Avro-Notlandung"
http://www.airliners.de/safety/nachrich ... leid=14913
Gruß Martin
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Re: 21. März Bitte um HILFE - Beobachtung Sicherheitslandung
Die BFU hat den Untersuchungsbericht veröffentlicht:
http://www.bfu-web.de/cln_005/nn_223970 ... rt-ICE.pdf
Viele Grüße
Uwe
http://www.bfu-web.de/cln_005/nn_223970 ... rt-ICE.pdf
Viele Grüße
Uwe