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Wildnis pur - 1 Woche im Krüger Nationalpark
Moderatoren: Worsen, Bianca, PaddyFly
- Bianca
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Wildnis pur - 1 Woche im Krüger Nationalpark
Für mich ging es Mitte Mai wieder einmal in den Krüger Nationalpark, um mich 1 Woche der Tierfotografie zu widmen, aber auch um den Krüger Nationalpark mal auf eine andere Art zu erkunden – nämlich zu Fuß auf einer mehrtägigen Wanderung.
Der erste Teil wird jetzt relativ textlastig, später werden dann die Bilder überwiegen. Zwar wird ein kleiner Teil an aviatischen Bildern mit drin sein, aber da der Schwerpunkt auf Bildern von Tieren, Natur, etc. liegt, habe ich das off-topic für meinen Bericht gewählt.
Tag 1: Anreise
Am 19. Mai sollte es abends von STR via FRA mit Lufthansa nach JNB gehen. Da ich freitags noch arbeiten musste, wählte ich die späteste Verbindung ab STR um 20.10h, welche mit 1h 10 Min. genügend Umsteigezeit in FRA vorsieht. Angekommen in STR, staute sich die Schlange an der Sicherheitskontrolle mal wieder bis zur Ausgangstür der Terminals. Ob die 21 Minuten wirklich stimmen? Für mich sah das eher nach 45-60 Minuten aus.
Leider kam es nicht dazu, dass ich die angezeigte Wartezeit überprüfen konnte, denn am Check-in teilte man mir mit, dass mein Flug verspätet sei und ich mit dem Zug nach FRA fahren soll. Was mir aber zu diesem Zeitpunkt allerdings keiner sagte, dass selbst die nächst verfügbare S-Bahn um 18.48h schon viel zu spät ist, um es noch rechtzeitig nach FRA zu meinem Abflug nach Johannesburg um 22.05h zu schaffen. Auf dem Weg zum Hauptbahnhof telefonierte ich mit LH, ob ich meinen Flug überhaupt noch bekommen würde und was dann die weitere Vorgehensweise wäre, da ich in JNB einen weiteren Anschlussflug habe. Die Auskunft an der Hotline war nicht sehr hilfreich, denn laut Hotline verstehe man nicht, warum ich mit dem Zug fahren soll, denn die Maschine nach FRA sei nicht wesentlich verspätet und mit einer Ankunftszeit um 21.06h am Fernbahnhof werde ich meinen Flug nach JNB um 22.05h wohl nicht mehr erreichen. Eine weitere Auskunft oder gar eine Umbuchung kann man mir jetzt aber nicht geben. Also beschloss ich, doch erst mal nach FRA zu fahren, auch wenn mein ICE mittlerweile auch noch mit Verspätung angezeigt wurde.
Mein ICE ist schließlich um 21.15h am Fernbahnhof angekommen – somit blieben noch 50 Minuten Zeit, um das Terminal zu erreichen, Koffer abzugeben, die Sicherheitskontrolle und Passkontrolle zu passieren, sowie den langen Weg zum hintersten Gate Z69 zu schaffen.
Angekommen in der leeren Abflughalle am Check-in der Economy Class war natürlich der Check-in nicht mehr besetzt, denn dieser schließt 60 Minuten vor Abflug. In einem Büro hinter dem Check-in habe ich letztendlich doch noch einen Mitarbeiter angetroffen und auf meine Nachfrage, ob ich noch für Johannesburg einchecken könnte, bekam ich nur ein hochnäsiges: „na dafür sind Sie jetzt ja wohl reichlich zu spät dran, da geht nichts mehr.“ entgegen gebracht. Da die Zeit mittlerweile auf 40 Min. bis Abflug geschrumpft ist, hatte ich keine Lust auf Diskussionen, denn ich entdeckte schräg gegenüber den Business Class Check-in Schalter. Ich fragte ihn, ob ich dort einchecken könne (schließt erst 45 Minuten vor Abflug) und er sagte: „können Sie ja mal versuchen.“ Die Dame dort war sehr bemüht und ohne weitere Diskussion nahm sie sich mir an, obwohl ich Economy Class reise und mir ein Check-in an diesem Schalter nicht zu steht und schon gar nicht, wenn dieser ebenfalls schon geschlossen sein müsste. Ihr war es zum Glück möglich, meinen Koffer anzunehmen und ermutigte mich, dass ich es in den verbleibenden 35 Minuten noch ans Gate zu schaffen werde, wenn ich jetzt renne.
Da an der Sicherheitskontrolle und an der Ausreise nichts los war, habe ich es noch rechtzeitig ans Gate geschafft und bin noch nicht mal als Letzte ins Flugzeug gekommen Ich glaube den Weg vom Bahnhof bis zum Flugzeug habe ich in 27 Minuten geschafft.
Mein ursprünglich gebuchter Flug STR-FRA ist letztendlich mit 14 Minuten Verspätung in FRA angekommen, so dass diese Verbindung gut gereicht hätte und ich mir den ganzen Stress und Ärger erspart hätte. Mir ist es unverständlich, warum LH ihre Passagiere auf eine Zugverbindung schickt, mit welcher man seinen Flug nicht mehr erreichen kann. Übrigens, die Zugverbindung, welche mir die Check-in Dame in STR aushändigte, sah eine Ankunft in FRA um 22.06h vor. Also dann wenn der Flieger nach JNB bereits weg ist…
Zum Glück war der Flug nach JNB nicht ausgebucht und der Platz neben mir blieb frei. Auf einem Nachtflug und dieser Aufregung deutlich angenehmer.
Ca. 1,5h nach dem Start wurde dann das Abendessen serviert:
Ca. 2h vor der Landung das Frühstück:
Die Kabine der Economy Class in der D-ABYL Boeing 747-8:
Ich hab mich schon gefreut, dass die erwartete Ankunftszeit 20 Minuten früher sein wird als geplant, so dass mein Weiterflug nach Skukuza nicht in Gefahr ist, aber die Piloten haben den Landeanflug auf JNB abgebrochen und einen Go Around geflogen, da sie den Wind falsch eingeschätzt haben und eine sichere Landung nicht gewährleistet gewesen sei. So die Info aus dem Cockpit. Der zweite Versuch klappte zum Glück, so dass wir pünktlich um 8.30h gelandet sind.
Einreise, Koffer holen, Weg ins Domestic-Terminal ging schnell, so dass ich den 10.00h Flug nach Skukuza problemlos bekommen habe.
Zum Einsatz kam ein Embraer 135. Mittlerweile kommen auf dieser Strecke auch mal ein Avro sowie der neue Embraer 170 von Airlink zum Einsatz.
Bordservice auf dem 40 Minuten Flug von JNB nach SZK:
Angekommen auf dem kleinen Flughafen von Skukuza:
Nachdem ich die Formalitäten für meinen 1-wöchigen Aufenthalt im Park ausgefüllt und den Mietwagen (VW Polo) übernommen habe, konnte das Abenteuer Safari in Afrika los gehen.
Kurz nach dem Airport waren bereits Paviane zu sehen:
Am Lake Panic gab es Flusspferde:
Perlhühner auf der Straße:
Da mir doch etwas Schlaf vom Nachtflug fehlte, bezog ich an diesem Tag recht früh mein Camp in Skukuza:
Das war es mit dem ersten Teil, in den kommenden Tagen wird es hier dann weiter gehen. Vielen Dank für´s Lesen!
Der erste Teil wird jetzt relativ textlastig, später werden dann die Bilder überwiegen. Zwar wird ein kleiner Teil an aviatischen Bildern mit drin sein, aber da der Schwerpunkt auf Bildern von Tieren, Natur, etc. liegt, habe ich das off-topic für meinen Bericht gewählt.
Tag 1: Anreise
Am 19. Mai sollte es abends von STR via FRA mit Lufthansa nach JNB gehen. Da ich freitags noch arbeiten musste, wählte ich die späteste Verbindung ab STR um 20.10h, welche mit 1h 10 Min. genügend Umsteigezeit in FRA vorsieht. Angekommen in STR, staute sich die Schlange an der Sicherheitskontrolle mal wieder bis zur Ausgangstür der Terminals. Ob die 21 Minuten wirklich stimmen? Für mich sah das eher nach 45-60 Minuten aus.
Leider kam es nicht dazu, dass ich die angezeigte Wartezeit überprüfen konnte, denn am Check-in teilte man mir mit, dass mein Flug verspätet sei und ich mit dem Zug nach FRA fahren soll. Was mir aber zu diesem Zeitpunkt allerdings keiner sagte, dass selbst die nächst verfügbare S-Bahn um 18.48h schon viel zu spät ist, um es noch rechtzeitig nach FRA zu meinem Abflug nach Johannesburg um 22.05h zu schaffen. Auf dem Weg zum Hauptbahnhof telefonierte ich mit LH, ob ich meinen Flug überhaupt noch bekommen würde und was dann die weitere Vorgehensweise wäre, da ich in JNB einen weiteren Anschlussflug habe. Die Auskunft an der Hotline war nicht sehr hilfreich, denn laut Hotline verstehe man nicht, warum ich mit dem Zug fahren soll, denn die Maschine nach FRA sei nicht wesentlich verspätet und mit einer Ankunftszeit um 21.06h am Fernbahnhof werde ich meinen Flug nach JNB um 22.05h wohl nicht mehr erreichen. Eine weitere Auskunft oder gar eine Umbuchung kann man mir jetzt aber nicht geben. Also beschloss ich, doch erst mal nach FRA zu fahren, auch wenn mein ICE mittlerweile auch noch mit Verspätung angezeigt wurde.
Mein ICE ist schließlich um 21.15h am Fernbahnhof angekommen – somit blieben noch 50 Minuten Zeit, um das Terminal zu erreichen, Koffer abzugeben, die Sicherheitskontrolle und Passkontrolle zu passieren, sowie den langen Weg zum hintersten Gate Z69 zu schaffen.
Angekommen in der leeren Abflughalle am Check-in der Economy Class war natürlich der Check-in nicht mehr besetzt, denn dieser schließt 60 Minuten vor Abflug. In einem Büro hinter dem Check-in habe ich letztendlich doch noch einen Mitarbeiter angetroffen und auf meine Nachfrage, ob ich noch für Johannesburg einchecken könnte, bekam ich nur ein hochnäsiges: „na dafür sind Sie jetzt ja wohl reichlich zu spät dran, da geht nichts mehr.“ entgegen gebracht. Da die Zeit mittlerweile auf 40 Min. bis Abflug geschrumpft ist, hatte ich keine Lust auf Diskussionen, denn ich entdeckte schräg gegenüber den Business Class Check-in Schalter. Ich fragte ihn, ob ich dort einchecken könne (schließt erst 45 Minuten vor Abflug) und er sagte: „können Sie ja mal versuchen.“ Die Dame dort war sehr bemüht und ohne weitere Diskussion nahm sie sich mir an, obwohl ich Economy Class reise und mir ein Check-in an diesem Schalter nicht zu steht und schon gar nicht, wenn dieser ebenfalls schon geschlossen sein müsste. Ihr war es zum Glück möglich, meinen Koffer anzunehmen und ermutigte mich, dass ich es in den verbleibenden 35 Minuten noch ans Gate zu schaffen werde, wenn ich jetzt renne.
Da an der Sicherheitskontrolle und an der Ausreise nichts los war, habe ich es noch rechtzeitig ans Gate geschafft und bin noch nicht mal als Letzte ins Flugzeug gekommen Ich glaube den Weg vom Bahnhof bis zum Flugzeug habe ich in 27 Minuten geschafft.
Mein ursprünglich gebuchter Flug STR-FRA ist letztendlich mit 14 Minuten Verspätung in FRA angekommen, so dass diese Verbindung gut gereicht hätte und ich mir den ganzen Stress und Ärger erspart hätte. Mir ist es unverständlich, warum LH ihre Passagiere auf eine Zugverbindung schickt, mit welcher man seinen Flug nicht mehr erreichen kann. Übrigens, die Zugverbindung, welche mir die Check-in Dame in STR aushändigte, sah eine Ankunft in FRA um 22.06h vor. Also dann wenn der Flieger nach JNB bereits weg ist…
Zum Glück war der Flug nach JNB nicht ausgebucht und der Platz neben mir blieb frei. Auf einem Nachtflug und dieser Aufregung deutlich angenehmer.
Ca. 1,5h nach dem Start wurde dann das Abendessen serviert:
Ca. 2h vor der Landung das Frühstück:
Die Kabine der Economy Class in der D-ABYL Boeing 747-8:
Ich hab mich schon gefreut, dass die erwartete Ankunftszeit 20 Minuten früher sein wird als geplant, so dass mein Weiterflug nach Skukuza nicht in Gefahr ist, aber die Piloten haben den Landeanflug auf JNB abgebrochen und einen Go Around geflogen, da sie den Wind falsch eingeschätzt haben und eine sichere Landung nicht gewährleistet gewesen sei. So die Info aus dem Cockpit. Der zweite Versuch klappte zum Glück, so dass wir pünktlich um 8.30h gelandet sind.
Einreise, Koffer holen, Weg ins Domestic-Terminal ging schnell, so dass ich den 10.00h Flug nach Skukuza problemlos bekommen habe.
Zum Einsatz kam ein Embraer 135. Mittlerweile kommen auf dieser Strecke auch mal ein Avro sowie der neue Embraer 170 von Airlink zum Einsatz.
Bordservice auf dem 40 Minuten Flug von JNB nach SZK:
Angekommen auf dem kleinen Flughafen von Skukuza:
Nachdem ich die Formalitäten für meinen 1-wöchigen Aufenthalt im Park ausgefüllt und den Mietwagen (VW Polo) übernommen habe, konnte das Abenteuer Safari in Afrika los gehen.
Kurz nach dem Airport waren bereits Paviane zu sehen:
Am Lake Panic gab es Flusspferde:
Perlhühner auf der Straße:
Da mir doch etwas Schlaf vom Nachtflug fehlte, bezog ich an diesem Tag recht früh mein Camp in Skukuza:
Das war es mit dem ersten Teil, in den kommenden Tagen wird es hier dann weiter gehen. Vielen Dank für´s Lesen!
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Re: Wildnis pur - 1 Woche im Krüger Nationalpark
Tag 2: Auf der Suche nach den Big 5
Pünktlich um 6.00h war ich bei Öffnung der Camptore wieder im Park unterwegs. Schon an meinem Ankunftstag hatte ich das Gefühl, dass es sehr schwierig ist, überhaupt Tiere zu sehen. Der Monat Mai gilt nicht als der beste Monat für die Tierbeobachtung. Die Regenzeit dauert meist bis in den April hinein und demnach ist das Gras im Mai noch sehr hoch, was das Auffinden der Tiere schwierig macht.
Kurz nach Sonnenaufgang gab es dann diese Weißrückengeier (White backed vultures):
Trotz dass Sonntag war, war ich ziemlich allein auf den Straßen unterwegs und plötzlich lief mir dieser Kollege vor´s Auto:
Leider war kein besseres Bild drin, denn bis ich das Auto in die richtige Position gebracht habe, zog es den Leopard wieder zurück ins geschützte Gras und bereits nach 1m hatte man keine Chance mehr ihn zu sehen.
Der Tag schien vielversprechend zu werden was die Katzensichtungen angeht – denn nur wenige Minuten später waren mehrere Löwen Männchen auf der Straße unterwegs. Aber leider ist mir auch hier kein gutes Bild gelungen, Autofahren und nebenher Fotografieren ist gar nicht so einfach
Impalas gibt´s im Nationalpark zu genüge:
Ein Haubenzwergfischer (Malachite Kingfisher):
Bei Crocodile Bridge warteten dann die nächsten Vertreter der Big 5 – zwei grasende Breitmaulnashörner (White Rhino):
Es war Sonntag und demnach im Park etwas mehr los als sonst, denn am Wochenende ist der Krüger Nationalpark für viele südafrikanische Familien aus der Umgebung ein Ausflugsziel wie für uns die Wilhelma. Eine Familie mit indischen Wurzeln hielt neben mir an und teilte mir mit, dass in 1km vier Tiger zu sehen seien. Ich fragte noch ungläubig nach „Tiger?“ – „Ja, Tiger!“ Ich bedankte mich für den Tipp, aber konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen, denn im Krüger Nationalpark gibt es keine Tiger. Also war ich gespannt, was mich erwarten würde. Letzendlich entpuppten sich die Tiger als Geparde (Cheetahs):
Bis auf den Büffel wären dann an diesem Tag die Big 5 komplett:
Den Büffel habe ich später auch noch weiter entfernt im Flussbett des Byamiti Rivers gesehen. Aber da ich mittlerweile schon so häufig im Krüger Nationalpark war, fotografiere ich auch nur noch sehr ausgewählt.
Zum Abschluss an diesem Tag gab es noch einen Kampfadler (Martial Eagle) mit Beute:
Um kurz nach 17.00h geht bereits die Sonne unter und spätestens 17.30h schließen die Tore – d.h. dann muss man auch zurück in seinem Camp, bzw. den Park wieder verlassen haben.
Normalerweise sind die Camps eher auf Selbstversorgung ausgelegt, aber die meisten Camps verfügen auch über ein Restaurant, welches mal besser oder mal schlechter ist. In Skukuza gibt es das Cattle Baron – welchem ich an diesem Abend einen Besuch abstattete, denn dort gibt es sehr gute Steaks:
Pünktlich um 6.00h war ich bei Öffnung der Camptore wieder im Park unterwegs. Schon an meinem Ankunftstag hatte ich das Gefühl, dass es sehr schwierig ist, überhaupt Tiere zu sehen. Der Monat Mai gilt nicht als der beste Monat für die Tierbeobachtung. Die Regenzeit dauert meist bis in den April hinein und demnach ist das Gras im Mai noch sehr hoch, was das Auffinden der Tiere schwierig macht.
Kurz nach Sonnenaufgang gab es dann diese Weißrückengeier (White backed vultures):
Trotz dass Sonntag war, war ich ziemlich allein auf den Straßen unterwegs und plötzlich lief mir dieser Kollege vor´s Auto:
Leider war kein besseres Bild drin, denn bis ich das Auto in die richtige Position gebracht habe, zog es den Leopard wieder zurück ins geschützte Gras und bereits nach 1m hatte man keine Chance mehr ihn zu sehen.
Der Tag schien vielversprechend zu werden was die Katzensichtungen angeht – denn nur wenige Minuten später waren mehrere Löwen Männchen auf der Straße unterwegs. Aber leider ist mir auch hier kein gutes Bild gelungen, Autofahren und nebenher Fotografieren ist gar nicht so einfach
Impalas gibt´s im Nationalpark zu genüge:
Ein Haubenzwergfischer (Malachite Kingfisher):
Bei Crocodile Bridge warteten dann die nächsten Vertreter der Big 5 – zwei grasende Breitmaulnashörner (White Rhino):
Es war Sonntag und demnach im Park etwas mehr los als sonst, denn am Wochenende ist der Krüger Nationalpark für viele südafrikanische Familien aus der Umgebung ein Ausflugsziel wie für uns die Wilhelma. Eine Familie mit indischen Wurzeln hielt neben mir an und teilte mir mit, dass in 1km vier Tiger zu sehen seien. Ich fragte noch ungläubig nach „Tiger?“ – „Ja, Tiger!“ Ich bedankte mich für den Tipp, aber konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen, denn im Krüger Nationalpark gibt es keine Tiger. Also war ich gespannt, was mich erwarten würde. Letzendlich entpuppten sich die Tiger als Geparde (Cheetahs):
Bis auf den Büffel wären dann an diesem Tag die Big 5 komplett:
Den Büffel habe ich später auch noch weiter entfernt im Flussbett des Byamiti Rivers gesehen. Aber da ich mittlerweile schon so häufig im Krüger Nationalpark war, fotografiere ich auch nur noch sehr ausgewählt.
Zum Abschluss an diesem Tag gab es noch einen Kampfadler (Martial Eagle) mit Beute:
Um kurz nach 17.00h geht bereits die Sonne unter und spätestens 17.30h schließen die Tore – d.h. dann muss man auch zurück in seinem Camp, bzw. den Park wieder verlassen haben.
Normalerweise sind die Camps eher auf Selbstversorgung ausgelegt, aber die meisten Camps verfügen auch über ein Restaurant, welches mal besser oder mal schlechter ist. In Skukuza gibt es das Cattle Baron – welchem ich an diesem Abend einen Besuch abstattete, denn dort gibt es sehr gute Steaks:
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Re: Wildnis pur - 1 Woche im Krüger Nationalpark
Tag 3: Magischer Sonnenaufgang am Lake Panic
Am nächsten Tag brach ich bereits wieder gegen 6.00h auf, mit dem Ziel, den Sonnenaufgang am Lake Panic Bird Hide mitzunehmen. Bei einem Bird Hide handelt es sich um eine kleine Beobachtungshütte, in die man hinein gehen kann und welche mit Sitzbänken ausgestattet ist. Eine nette Abwechslung zum ständigen „aus dem Auto zu fotografieren.“
Es war recht kalt an diesem Morgen (ca. 5 Grad) und über den See hat sich eine dünne Nebelschicht gelegt.
Zu sehen waren ein paar Hippos sowie Schlangenhalsvögel (African Darter), die auf die Sonne warteten, im ihr Gefieder zu trocknen.
Ein Graufischer (Pied Kingfisher) hat bereits erfolgreich sein Frühstück aus dem See gefischt.
Für etwa 1h war ich ganz allein im Birdhide und konnte das Aufwachen der Natur für mich alleine genießen. Als dann immer mehr Besucher kamen, beschloß ich, meine Tour fortzusetzen.
Der Mlondozi Damm bei Lower Sabie – einer der schönsten Aussichtspunkte im Krüger Nationalpark:
Ein Nilwaran (water monitor) am Sunset Damm:
Paviane (Baboons):
Viele Säugetiere habe ich auf meiner Tour heute nicht gesehen, dann muss man eben derweil mit Vögel Vorlieb nehmen:
Gabelracke (lilac-breasted roller):
Braunkopfliest (Brown hooded kingfisher):
Auf dem Rückweg kam ich noch an diesen Zwergmangusten vorbei:
Da der Tag bisher nicht sonderlich erfolgreich verlief, beschloss ich zurück ins Camp zu fahren. Wie so oft, kommt das Beste dann, wenn man nicht damit rechnet. Plötzlich lief ein Rudel Wildhunde auf die Straße:
Ich folge dem Rudel über einige 100m und versuchte, trotz schlechter Lichtverhältnisse noch ein paar brauchbare Bilder hinzubekommen.
Die Zeit verging plötzlich sehr schnell und es waren noch einige km bis ins Camp. Spätestens 17.30h muss man zurück sein, sonst erwarten einen empfindliche Strafen. Daher musste ich mich von diesem seltenen „Sighting“ leider trennen und traf 3 Minuten vor Schließung der Tore wieder in Skukuza ein.
Am nächsten Tag brach ich bereits wieder gegen 6.00h auf, mit dem Ziel, den Sonnenaufgang am Lake Panic Bird Hide mitzunehmen. Bei einem Bird Hide handelt es sich um eine kleine Beobachtungshütte, in die man hinein gehen kann und welche mit Sitzbänken ausgestattet ist. Eine nette Abwechslung zum ständigen „aus dem Auto zu fotografieren.“
Es war recht kalt an diesem Morgen (ca. 5 Grad) und über den See hat sich eine dünne Nebelschicht gelegt.
Zu sehen waren ein paar Hippos sowie Schlangenhalsvögel (African Darter), die auf die Sonne warteten, im ihr Gefieder zu trocknen.
Ein Graufischer (Pied Kingfisher) hat bereits erfolgreich sein Frühstück aus dem See gefischt.
Für etwa 1h war ich ganz allein im Birdhide und konnte das Aufwachen der Natur für mich alleine genießen. Als dann immer mehr Besucher kamen, beschloß ich, meine Tour fortzusetzen.
Der Mlondozi Damm bei Lower Sabie – einer der schönsten Aussichtspunkte im Krüger Nationalpark:
Ein Nilwaran (water monitor) am Sunset Damm:
Paviane (Baboons):
Viele Säugetiere habe ich auf meiner Tour heute nicht gesehen, dann muss man eben derweil mit Vögel Vorlieb nehmen:
Gabelracke (lilac-breasted roller):
Braunkopfliest (Brown hooded kingfisher):
Auf dem Rückweg kam ich noch an diesen Zwergmangusten vorbei:
Da der Tag bisher nicht sonderlich erfolgreich verlief, beschloss ich zurück ins Camp zu fahren. Wie so oft, kommt das Beste dann, wenn man nicht damit rechnet. Plötzlich lief ein Rudel Wildhunde auf die Straße:
Ich folge dem Rudel über einige 100m und versuchte, trotz schlechter Lichtverhältnisse noch ein paar brauchbare Bilder hinzubekommen.
Die Zeit verging plötzlich sehr schnell und es waren noch einige km bis ins Camp. Spätestens 17.30h muss man zurück sein, sonst erwarten einen empfindliche Strafen. Daher musste ich mich von diesem seltenen „Sighting“ leider trennen und traf 3 Minuten vor Schließung der Tore wieder in Skukuza ein.
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Re: Wildnis pur - 1 Woche im Krüger Nationalpark
Vielen Dank.Andre hat geschrieben:Tolle Bilder Bianca! Mit welchem Objektiv hast du die Bilder gemacht?
Die meisten Bilder sind mit dem Canon 100-400 gemacht - teilweise noch mit dem 1,4x Extender.
- Bianca
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Re: Wildnis pur - 1 Woche im Krüger Nationalpark
b]Tag 4: auf der Suche nach Löwen in Satara[/b]
Heute hieß es Abschied nehmen von Skukuza und es ging ca. 90km weiter nördlich in die Zentralregion des Krüger Nationalparks nach Satara. Eine Gegend, die für gute Katzensichtungen bekannt ist, denn im Gegensatz zum Süden, gibt es hier offene Grassavanne mit wenig Bäumen. Für Fotografen das ideale Gebiet.
Gebucht habe ich eine Hütte mit „View“. „View“ bedeutet in dem Fall, dass diese direkt in erster Reihe an der Umzäunung zum Park gelegen ist.
Da ich bereits direkt um 14.00h eingecheckt habe, hatte ich den Nachmittag noch Zeit, um mich auf die Suche nach den Löwen & co. zu machen. Daher entschied ich mich, die S100 entlang zu fahren, die auch als „Lions Alley“ bekannt ist.
Es gab Zebras…
… Wasserböcke
… diverse Vögel – wie z.B. dieser Hauben-Bartvogel
Einfarb-Schlangenadler (Brown Snake-Eagle)
Schwarzstorch
… aber Löwen waren mal wieder keine zu sehen.
Also fuhr ich etwas enttäuscht noch die Hauptstraße Richtung Norden entlang, bis es Zeit wird ins Camp zurück zu kehren.
Hier begegneten mir noch diese Giraffen – eine solche kleine Giraffe habe ich selten mal gesehen:
…und als die Sonne schon sehr tief stand, traf ich noch auf Hyänen. Tagsüber wird man sie kaum sehen, denn Hyänen werden erst in der Dämmerung aktiv:
Diese Jungen dürften ca. 3 Monate alt sein, denn im Alter von 3 Monaten entwickeln junge Tüpfelhyänen die typischen Punkte auf ihrem Fell.
Auf dem Weg zurück zum Camp begegnete mir dieser südliche Hornrabe (Southern Ground Hornbill), der sich gerade einen Baby-Hasen zum Abendessen gefangen hat…
… und diesen im Ganzen verschlingt:
Zurück im Camp war es auch für mich Zeit für`s Abendessen. Im Camp Shop habe ich mir eine sogenannte „Braai Box“ (eine Holzkiste, die Brennholz, Grillkohle, Zeitungspapier und Grillanzünder enthält) besorgt, die man einfach nur auf den Grill stellt, anzündet und wartet, bis man die perfekte Glut hat. Gelingt garantiert
Heute hieß es Abschied nehmen von Skukuza und es ging ca. 90km weiter nördlich in die Zentralregion des Krüger Nationalparks nach Satara. Eine Gegend, die für gute Katzensichtungen bekannt ist, denn im Gegensatz zum Süden, gibt es hier offene Grassavanne mit wenig Bäumen. Für Fotografen das ideale Gebiet.
Gebucht habe ich eine Hütte mit „View“. „View“ bedeutet in dem Fall, dass diese direkt in erster Reihe an der Umzäunung zum Park gelegen ist.
Da ich bereits direkt um 14.00h eingecheckt habe, hatte ich den Nachmittag noch Zeit, um mich auf die Suche nach den Löwen & co. zu machen. Daher entschied ich mich, die S100 entlang zu fahren, die auch als „Lions Alley“ bekannt ist.
Es gab Zebras…
… Wasserböcke
… diverse Vögel – wie z.B. dieser Hauben-Bartvogel
Einfarb-Schlangenadler (Brown Snake-Eagle)
Schwarzstorch
… aber Löwen waren mal wieder keine zu sehen.
Also fuhr ich etwas enttäuscht noch die Hauptstraße Richtung Norden entlang, bis es Zeit wird ins Camp zurück zu kehren.
Hier begegneten mir noch diese Giraffen – eine solche kleine Giraffe habe ich selten mal gesehen:
…und als die Sonne schon sehr tief stand, traf ich noch auf Hyänen. Tagsüber wird man sie kaum sehen, denn Hyänen werden erst in der Dämmerung aktiv:
Diese Jungen dürften ca. 3 Monate alt sein, denn im Alter von 3 Monaten entwickeln junge Tüpfelhyänen die typischen Punkte auf ihrem Fell.
Auf dem Weg zurück zum Camp begegnete mir dieser südliche Hornrabe (Southern Ground Hornbill), der sich gerade einen Baby-Hasen zum Abendessen gefangen hat…
… und diesen im Ganzen verschlingt:
Zurück im Camp war es auch für mich Zeit für`s Abendessen. Im Camp Shop habe ich mir eine sogenannte „Braai Box“ (eine Holzkiste, die Brennholz, Grillkohle, Zeitungspapier und Grillanzünder enthält) besorgt, die man einfach nur auf den Grill stellt, anzündet und wartet, bis man die perfekte Glut hat. Gelingt garantiert
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Re: Wildnis pur - 1 Woche im Krüger Nationalpark
Tag 5: Beginn Napi Wilderness Trail
Nachdem ich in den letzten Jahren so oft im Krüger Nationalpark war, wollte ich nun endlich auch mal dort auf eine mehrtägige Wanderung (Wilderness Trail) gehen, da dies nochmal eine ganz andere Art ist, die afrikanische Wildnis zu erleben. Diese Trails sind oftmals schon Monate vorher ausgebucht, aber ich hatte Glück und habe kurzfristig 2 Wochen vorher noch einen Platz ergattern können. Hierzu aber später mehr, denn erstmal hatte ich an diesem Tag noch eine etwas längere Fahrstrecke vor mir.
Sonnenaufgang kurz nach 6.00h in Satara:
Ich traf auch wieder auf die Hyänen vom Abend zuvor, welche es sich auf der Straße bequem gemacht haben:
Ein Gleitaar (black shouldered kite):
Zebras mit Nachwuchs:
Plötzlich entdeckte ich eine ganze Ansammlung (GROF) an Weißrücken- und Kappengeier, die sich an irgendeinem gerissenen Tier zu schaffen machten. Leider konnte ich auf Grund des hohen Grases nicht erkennen, um was es sich handelte.
Die Zeit drängte etwas, denn ich hatte noch ca. 130km vor mir und musste um 15.00h am Treffpunkt im Camp Pretoriuskop sein. Davor noch in Skukuza vorbei, um Vorräte aufzustocken und nochmal ins Internet schauen, denn in den nächsten 3 Tagen wird weder Strom noch Handynetz verfügbar sein. An dieser Stelle generell ein Hinweis zum Thema Handyempfang/Internet im Park: WLAN gibt es nur im Restaurant in Skukuza. Handyempfang hat man ebenfalls nur in den Camps, bzw. im Umkreis von 3-5km von den Camps. In allen anderen Gegenden im Park hat man kein Handyempfang – der Grund hierfür ist u.a. dass man den Wilderern keine Kommunikation mit Mobiltelefonen ermöglichen möchte.
Riesentrappe (Kori Bustard):
In Skukuza nutzte ich auch nochmal schnell die Möglichkeit in der Communal Kitchen meine Technik aufzuladen:
Angekommen in Pretoriuskop am Treffpunkt für den Napi Wilderness Trail:
Im Krüger Nationalpark gibt es verschiedene solcher Wilderness Trails. Alle Wilderness Camps bestehen aus 4 Hütten/Zelten und starten 2x pro Woche und dauern 4 Tage/3 Nächte. Die Gruppe besteht aus maximal 8 Teilnehmern und 2 Rangern sowie 1 Koch. Das Camp vom Napi Wilderness Trail liegt ca. 25km vom Hauptcamp Pretoriuskop entfernt.
Angekommen im Napi Camp:
Die Zelte sind doch recht gut ausgestattet - mit eigenem Bad und Dusche:
Nach dem Abendessen haben wir den Abend gemütlich am Lagerfeuer ausklingen lassen, wo uns die Ranger mit ihren Erlebnissen aus dem Busch schon auf den nächsten Tag einstimmten. Denn um 5.30h heisst es bereits Aufstehen und kurz nach 6.00h beginnt die Wanderung durch den Busch. Mehr dazu dann im nächsten Teil.
Nachdem ich in den letzten Jahren so oft im Krüger Nationalpark war, wollte ich nun endlich auch mal dort auf eine mehrtägige Wanderung (Wilderness Trail) gehen, da dies nochmal eine ganz andere Art ist, die afrikanische Wildnis zu erleben. Diese Trails sind oftmals schon Monate vorher ausgebucht, aber ich hatte Glück und habe kurzfristig 2 Wochen vorher noch einen Platz ergattern können. Hierzu aber später mehr, denn erstmal hatte ich an diesem Tag noch eine etwas längere Fahrstrecke vor mir.
Sonnenaufgang kurz nach 6.00h in Satara:
Ich traf auch wieder auf die Hyänen vom Abend zuvor, welche es sich auf der Straße bequem gemacht haben:
Ein Gleitaar (black shouldered kite):
Zebras mit Nachwuchs:
Plötzlich entdeckte ich eine ganze Ansammlung (GROF) an Weißrücken- und Kappengeier, die sich an irgendeinem gerissenen Tier zu schaffen machten. Leider konnte ich auf Grund des hohen Grases nicht erkennen, um was es sich handelte.
Die Zeit drängte etwas, denn ich hatte noch ca. 130km vor mir und musste um 15.00h am Treffpunkt im Camp Pretoriuskop sein. Davor noch in Skukuza vorbei, um Vorräte aufzustocken und nochmal ins Internet schauen, denn in den nächsten 3 Tagen wird weder Strom noch Handynetz verfügbar sein. An dieser Stelle generell ein Hinweis zum Thema Handyempfang/Internet im Park: WLAN gibt es nur im Restaurant in Skukuza. Handyempfang hat man ebenfalls nur in den Camps, bzw. im Umkreis von 3-5km von den Camps. In allen anderen Gegenden im Park hat man kein Handyempfang – der Grund hierfür ist u.a. dass man den Wilderern keine Kommunikation mit Mobiltelefonen ermöglichen möchte.
Riesentrappe (Kori Bustard):
In Skukuza nutzte ich auch nochmal schnell die Möglichkeit in der Communal Kitchen meine Technik aufzuladen:
Angekommen in Pretoriuskop am Treffpunkt für den Napi Wilderness Trail:
Im Krüger Nationalpark gibt es verschiedene solcher Wilderness Trails. Alle Wilderness Camps bestehen aus 4 Hütten/Zelten und starten 2x pro Woche und dauern 4 Tage/3 Nächte. Die Gruppe besteht aus maximal 8 Teilnehmern und 2 Rangern sowie 1 Koch. Das Camp vom Napi Wilderness Trail liegt ca. 25km vom Hauptcamp Pretoriuskop entfernt.
Angekommen im Napi Camp:
Die Zelte sind doch recht gut ausgestattet - mit eigenem Bad und Dusche:
Nach dem Abendessen haben wir den Abend gemütlich am Lagerfeuer ausklingen lassen, wo uns die Ranger mit ihren Erlebnissen aus dem Busch schon auf den nächsten Tag einstimmten. Denn um 5.30h heisst es bereits Aufstehen und kurz nach 6.00h beginnt die Wanderung durch den Busch. Mehr dazu dann im nächsten Teil.
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- Bianca
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Re: Wildnis pur - 1 Woche im Krüger Nationalpark
Tag 6: zu Fuß durch den afrikanischen Busch
Nach einer kleinen urlaubs- und zeitbedingten Pause geht es hier nun weiter.
Die Nacht war recht kalt – denn auf der Südhalbkugel beginnt im Mai so langsam der Winter und die Temperaturen betragen morgens nur wenige Grad Celcius. Dennoch beginnt die Dämmerung um kurz nach 5.00h und auch die Vögel beginnen schon früh auf sich aufmerksam zu machen. Die ganze Nacht hat man in der Ferne Löwen brüllen hören – das Signal für unsere Ranger heute nicht direkt ab dem Camp zu starten, sondern erst ein paar Kilometer mit dem Safarifahrzeug zu fahren und unsere Wanderung ab dort zu beginnen.
Um kurz nach 6.15h ging es dann los – für interessante Sichtungen wurde natürlich angehalten. Ein paar Geier haben sich auf einem Marula-Baum niedergelassen:
Brown-hooded Kingfisher im BRÜLLERLICHT:
Schnell erreichten wir unseren Start-Punkt am Transport-Damm. Bereits am Vorabend haben uns die Ranger mit den Regeln im Busch vertraut gemacht. Die oberste Regel lautet: NICHT RENNEN! Denn jedes Tier wird garantiert schneller sein. Zudem wird hintereinander in einer Reihe gelaufen und es darf sich nicht unterhalten werden, um die Tiere nicht auf uns aufmerksam werden zu lassen.
Unsere Ranger Julius und Philamon sind bewaffnet und beobachten die Umgebung ganz genau – indem sie auf Geräusche achten, mit dem Fernglas regelmäßig die Gegend abscannen und natürlich Spuren lesen. So kamen wir recht bald über diese frische Löwenspur:
Laut Aussage der Ranger ist diese Spur noch nicht alt, zudem hörte der Verlauf der Spuren recht abrupt auf und verlief dann wieder den gleichen Weg zurück – es kann also sein, dass der Löwe erst gerade hier war umgedreht hat, als er uns gesehen hat.
Dass man bei so einer Wanderung auf die großen Tiere im Busch trifft, darf man natürlich nicht erwarten – es geht natürlich mehr um das Erlebnis zu Fuß durch den Busch zu laufen.
Ein Perl-Sperlingskauz (pearl-spotted owlet):
Ein solcher Bush-Walk ist ganz schön anstrengend – zum einen ist es bereits um 8.00h recht warm, zudem sehr anstrengend, da man nicht auf befestigten Wegen läuft und ständig hochkonzentriert sein muss, wo man hintritt.
Nach etwa 2,5 Stunden machten wir eine kleine Frühstückspause:
Unsere Ranger sehr entspannt…
…was sich aber kurz darauf änderte, da wir auf ein Breitmaulnashorn mit seinem Baby trafen, welches nur etwa 20m entfernt war aber sofort weggerannt ist – viel zu schnell um ein Foto zu machen. Mitten in der Wildnis einem gefährlichen Tier zu begegnen versetzt einen dann doch in Angst und Schrecken – insbesondere dann, wenn die Ranger ganz plötzlich von entspannt in einen ganz anderen Modus umschalten.
Diese Impalas beobachten uns ganz genau:
Nach guten 10km sind wir wieder an unserem Fahrzeug angekommen und es ging zurück ins Camp, wo der Koch in der Zwischenzeit das Mittagessen zubereitet hat.
@MW: so sieht übrigens Rührei aus richtigen Eiern aus:
Nach dem Mittagessen hieß es ein bisschen ausruhen, bevor es gegen 15.30h wieder los ging – hier konnte die Gruppe wählen, ob eine Wanderung oder ein Game Drive im Auto bevorzugt wird. Einstimmig haben wir uns für einen Game-Drive entschieden, schließlich stand am nächsten Morgen wieder eine Wanderung auf dem Plan.
Aus dem Auto lassen sich die Tiere auch viel besser fotografieren, da sie nicht sofort wegrennen.
Eine Puffotter (giftig):
Meerkatzen:
Zebra:
Kleine Hyänen:
Zum Sundowner ging es dann an den Transport Damm, wo wir ein paar Hippos im Wasser beobachten konnten:
Die Nacht brach heran und wir machten uns auf den Rückweg in unser Camp. Mittlerweile zeigten sich die nachtaktiven Tiere und mit einem hohen ISO konnte man doch besser fotografieren als gedacht.
Tüpfelhyäne:
Flecken-Uhu (spotted Eagle-Owl):
Nach dem Abendessen und einer Runde am Lagerfeuer ging ein weiterer Tag im Busch zu Ende. Das Abenteuer Wildnis sollte sich am nächsten Tag noch steigern – dazu aber dann mehr im nächsten Teil.
Nach einer kleinen urlaubs- und zeitbedingten Pause geht es hier nun weiter.
Die Nacht war recht kalt – denn auf der Südhalbkugel beginnt im Mai so langsam der Winter und die Temperaturen betragen morgens nur wenige Grad Celcius. Dennoch beginnt die Dämmerung um kurz nach 5.00h und auch die Vögel beginnen schon früh auf sich aufmerksam zu machen. Die ganze Nacht hat man in der Ferne Löwen brüllen hören – das Signal für unsere Ranger heute nicht direkt ab dem Camp zu starten, sondern erst ein paar Kilometer mit dem Safarifahrzeug zu fahren und unsere Wanderung ab dort zu beginnen.
Um kurz nach 6.15h ging es dann los – für interessante Sichtungen wurde natürlich angehalten. Ein paar Geier haben sich auf einem Marula-Baum niedergelassen:
Brown-hooded Kingfisher im BRÜLLERLICHT:
Schnell erreichten wir unseren Start-Punkt am Transport-Damm. Bereits am Vorabend haben uns die Ranger mit den Regeln im Busch vertraut gemacht. Die oberste Regel lautet: NICHT RENNEN! Denn jedes Tier wird garantiert schneller sein. Zudem wird hintereinander in einer Reihe gelaufen und es darf sich nicht unterhalten werden, um die Tiere nicht auf uns aufmerksam werden zu lassen.
Unsere Ranger Julius und Philamon sind bewaffnet und beobachten die Umgebung ganz genau – indem sie auf Geräusche achten, mit dem Fernglas regelmäßig die Gegend abscannen und natürlich Spuren lesen. So kamen wir recht bald über diese frische Löwenspur:
Laut Aussage der Ranger ist diese Spur noch nicht alt, zudem hörte der Verlauf der Spuren recht abrupt auf und verlief dann wieder den gleichen Weg zurück – es kann also sein, dass der Löwe erst gerade hier war umgedreht hat, als er uns gesehen hat.
Dass man bei so einer Wanderung auf die großen Tiere im Busch trifft, darf man natürlich nicht erwarten – es geht natürlich mehr um das Erlebnis zu Fuß durch den Busch zu laufen.
Ein Perl-Sperlingskauz (pearl-spotted owlet):
Ein solcher Bush-Walk ist ganz schön anstrengend – zum einen ist es bereits um 8.00h recht warm, zudem sehr anstrengend, da man nicht auf befestigten Wegen läuft und ständig hochkonzentriert sein muss, wo man hintritt.
Nach etwa 2,5 Stunden machten wir eine kleine Frühstückspause:
Unsere Ranger sehr entspannt…
…was sich aber kurz darauf änderte, da wir auf ein Breitmaulnashorn mit seinem Baby trafen, welches nur etwa 20m entfernt war aber sofort weggerannt ist – viel zu schnell um ein Foto zu machen. Mitten in der Wildnis einem gefährlichen Tier zu begegnen versetzt einen dann doch in Angst und Schrecken – insbesondere dann, wenn die Ranger ganz plötzlich von entspannt in einen ganz anderen Modus umschalten.
Diese Impalas beobachten uns ganz genau:
Nach guten 10km sind wir wieder an unserem Fahrzeug angekommen und es ging zurück ins Camp, wo der Koch in der Zwischenzeit das Mittagessen zubereitet hat.
@MW: so sieht übrigens Rührei aus richtigen Eiern aus:
Nach dem Mittagessen hieß es ein bisschen ausruhen, bevor es gegen 15.30h wieder los ging – hier konnte die Gruppe wählen, ob eine Wanderung oder ein Game Drive im Auto bevorzugt wird. Einstimmig haben wir uns für einen Game-Drive entschieden, schließlich stand am nächsten Morgen wieder eine Wanderung auf dem Plan.
Aus dem Auto lassen sich die Tiere auch viel besser fotografieren, da sie nicht sofort wegrennen.
Eine Puffotter (giftig):
Meerkatzen:
Zebra:
Kleine Hyänen:
Zum Sundowner ging es dann an den Transport Damm, wo wir ein paar Hippos im Wasser beobachten konnten:
Die Nacht brach heran und wir machten uns auf den Rückweg in unser Camp. Mittlerweile zeigten sich die nachtaktiven Tiere und mit einem hohen ISO konnte man doch besser fotografieren als gedacht.
Tüpfelhyäne:
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Nach dem Abendessen und einer Runde am Lagerfeuer ging ein weiterer Tag im Busch zu Ende. Das Abenteuer Wildnis sollte sich am nächsten Tag noch steigern – dazu aber dann mehr im nächsten Teil.
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Re: Wildnis pur - 1 Woche im Krüger Nationalpark
Tag 7: Gefahren im afrikanischen Busch
Der Ablauf des heutigen Tages sollte sich wieder gleich gestalten wie am Vortag. Um 5.30h wurde man geweckt – wer auf Grund der Kälte und der Vögel nicht sowieso schon viel früher wach war. Heute starteten wir unsere Wanderung direkt ab dem Camp. Nachdem ich am vorherigen Tag meist ziemlich weit hinten gelaufen bin, bestand die Gruppe darauf, dass wir heute mal durch wechseln. Also reihte ich mich direkt hinter den Rangern ein. Am Vortag habe ich einen der Ranger gefragt, ob er schon jemals ein Tier erschießen musste. Nein, das sei noch nie vorgekommen – allerdings muss er 2x im Jahr an einem Schießtraining mit anschließender Prüfung teilnehmen, um seine Lizenz für diese Bushwalks zu erhalten – denn wenn ein Tier angreift, muss der Schuss das Tier ins Gehirn treffen, so dass dieses sofort tot zu Boden geht.
Es ging einige hundert Meter durch recht hohes Gras, durchsetzt von einigen kleineren Büschen in Richtung Flussbett des Biyamiti Flusses.
Wir Teilnehmer mussten uns erst einmal wieder an das konzentrierte Laufen mit Blick auf den Boden gewöhnen, schließlich lauern ständig irgendwelche Wurzeln, Dornenbüsche, Steine, Unebenheiten, über die man stolpern oder sich verletzen könnte.
Plötzlich bleiben die Ranger abrupt stehen, einer gibt uns ein Zeichen sofort zurück zu bleiben, der andere Ranger legt das Gewehr an, für einen kurzen Moment habe ich nur 2m von mir entfernt einen großen, alten Büffel aus dem Gebüsch auftauchen sehen – dies alles geschah innerhalb von 1-2 Sekunden – zu schnell um überhaupt irgendwas zu realisieren. Obwohl ich die oberste Regel „nicht wegrennen“ verinnerlicht hatte, war es ein automatischer Reflex, dass ich doch einen gewaltigen Satz nach hinten zu den anderen Teilnehmern gemacht habe. Der Büffel hat sich aber wohl genauso erschrocken wie wir und hat zum Glück die andere Richtung zur Flucht gewählt. Es dauerte einige Zeit, bis wir diesen Schock verdaut haben und die Knie aufhörten zu zittern, so dass wir weiter laufen konnten.
Die Ranger erzählten uns nachher, dass die Situation extrem gefährlich war und sie bereits schießen wollten. Vermutlich aber wäre es zu spät gewesen, da das Tier so nah war und wenn es in unsere Richtung gerannt wäre, wären wir wohl alle drauf gegangen. Normalerweise sollte es zu solchen gefährlichen Situationen gar nicht erst kommen, aber man hat das Tier durch das hohe Gras und die Büsche nicht sehen können. Die Ranger waren zwar gewarnt, dass sich in der Nähe ein Tier aufhalten muss, denn sie hörten die Madenhacker (Oxpecker) zwitschern. Sie dachten allerdings an ein Nashorn unten im Flussbett und waren von dem Büffel, der seinen Kopf ins Gebüsch gesteckt hat und plötzlich auftauchte, ebenso überrascht worden wie wir.
Hier ein Archivbild eines Büffels mit Madenhackern:
Nachdem wir uns von diesem Schock erholt haben, ging es weiter hinüber auf die andere Seite des Flusses. Nach einigen Metern wurden unsere Ranger erneut unruhig – sie beobachteten ständig die Spuren im Sand. Es waren allerdings nicht die Tierspuren, die sie beunruhigten, sondern etwas anderes.
Julius erklärt uns, dass im Sand frische Schuhabdrücke zu sehen sind – allerdings ist in den letzten Tagen hier keine Gruppe vorbei gelaufen und die Abdrücke gehören auch nicht zu den Schuhen, die die Ranger haben. Es können also nur Wilderer gewesen sein.
Hierzu eine kurze Erklärung: Im Krüger Nationalpark findet ein regelrechter Krieg statt zwischen Wilderern und Rangern. Als Tourist bekommt man davon meistens nichts mit – höchstens wenn man mal den Heli von Sanparks fliegen sieht. Meistens spielt sich dies auch nachts ab, insbesondere die hellen Vollmondnächte nutzen die Wilderer gerne, um Jagd auf Nashörner zu machen. Teilweise sind sie dann wochenlang zu Fuß im Busch unterwegs, stellen Fallen auf oder sind bewaffnet. Der Krüger Nationalpark hat in den letzten Jahren verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die Wilderei einzudämmen, aber noch immer werden jedes Jahr mehrere hundert Nashörner getötet.
Wir verfolgten die Spuren noch ein paar Meter und dann wurde mit dem Satelliten-Telefon der Heli mit Spürhunden angefordert.
Da nicht klar war, wo sich die Wilderer befanden und diese evtl. bewaffnet sein könnten, änderten wir unsere Route und konzentrierten uns wieder auf die Tiere:
Ein Zwergspint (little Bee-Eater):
Als nächstes kamen an den Hinterlassenschaften eines Breitmaulnashorns dabei. Diese waren ganz frisch – das Nashorn muss sich also noch irgendwo in der Nähe aufhalten. Nur wenige Minuten später fanden wir es und konnten es in ca. 30m Entfernung beobachten:
Auch die Giraffen wurden auf uns aufmerksam:
Nach über 10km Wanderung durch den Busch waren wir nach diesen Aufregungen froh als unser Camp wieder in Sicht war – die Anspannung fiel ab und wir begannen uns über die Erlebnisse zu unterhalten und wurden von unseren Rangern sofort ermahnt, dass wir auch auf den letzten Metern konzentriert bleiben müssen, denn es kann auch hier noch etwas passieren – schließlich war der Büffel am Morgen auch nur wenige hundert Meter vom Camp entfernt.
Zurück im Camp wartete wieder unser Koch mit dem Mittagessen auf uns und bis zum Nachmittag war Zeit sich zu duschen und etwas auszuruhen.
Vom Camp aus konnte man diese Kudus am Fluss unten beobachten:
Am Nachmittag bekamen wir plötzlich Besuch vom südafrikanischen Militär, bzw. der Anti-Wilderer-Einheit, die sich nach unserem Notruf am Morgen auf die Suche nach den Wilderern gemacht haben. Geholfen hat ihnen dabei dieser Kollege – ein Bloodhound – eine Eigenschaft dieser Hunderasse ist, dass sie solch einen guten Geruchssinn haben, so dass sie noch tagelang später eine Fährte aufnehmen können:
Leider waren sie an diesem Tag nicht erfolgreich – aber am Vortag konnten sie einen Wilderer fassen.
Am Nachmittag entschlossen wir uns wieder für einen Gamedrive – um 15.30h ging es wieder los.
… und wieder Hyänen…
Bei der Beute handelt es sich um das Bein eines Nashorn Babys – sehr traurig. Woran dies gestorben ist, konnten wir nicht ausmachen. Evtl. ist es Löwen zum Opfer gefallen, evtl. ist auch seine Mutter das Opfer von Wilderern geworden. Nashorn Babys werden bis zu einem Alter von zwei Jahren gesäugt.
Eine Giraffe im BRÜLLERLICHT:
Leider war dieser Kollege – eine Kleinfleckenginsterkatze – zu schnell:
Wie am Vortag - ein Flecken-Uhu:
Gegen 19 Uhr waren wir wieder zurück im Camp und ließen den Abend mit einem leckeren Essen und anschließendem Zusammensitzen am Lagerfeuer ausklingen.
Der Ablauf des heutigen Tages sollte sich wieder gleich gestalten wie am Vortag. Um 5.30h wurde man geweckt – wer auf Grund der Kälte und der Vögel nicht sowieso schon viel früher wach war. Heute starteten wir unsere Wanderung direkt ab dem Camp. Nachdem ich am vorherigen Tag meist ziemlich weit hinten gelaufen bin, bestand die Gruppe darauf, dass wir heute mal durch wechseln. Also reihte ich mich direkt hinter den Rangern ein. Am Vortag habe ich einen der Ranger gefragt, ob er schon jemals ein Tier erschießen musste. Nein, das sei noch nie vorgekommen – allerdings muss er 2x im Jahr an einem Schießtraining mit anschließender Prüfung teilnehmen, um seine Lizenz für diese Bushwalks zu erhalten – denn wenn ein Tier angreift, muss der Schuss das Tier ins Gehirn treffen, so dass dieses sofort tot zu Boden geht.
Es ging einige hundert Meter durch recht hohes Gras, durchsetzt von einigen kleineren Büschen in Richtung Flussbett des Biyamiti Flusses.
Wir Teilnehmer mussten uns erst einmal wieder an das konzentrierte Laufen mit Blick auf den Boden gewöhnen, schließlich lauern ständig irgendwelche Wurzeln, Dornenbüsche, Steine, Unebenheiten, über die man stolpern oder sich verletzen könnte.
Plötzlich bleiben die Ranger abrupt stehen, einer gibt uns ein Zeichen sofort zurück zu bleiben, der andere Ranger legt das Gewehr an, für einen kurzen Moment habe ich nur 2m von mir entfernt einen großen, alten Büffel aus dem Gebüsch auftauchen sehen – dies alles geschah innerhalb von 1-2 Sekunden – zu schnell um überhaupt irgendwas zu realisieren. Obwohl ich die oberste Regel „nicht wegrennen“ verinnerlicht hatte, war es ein automatischer Reflex, dass ich doch einen gewaltigen Satz nach hinten zu den anderen Teilnehmern gemacht habe. Der Büffel hat sich aber wohl genauso erschrocken wie wir und hat zum Glück die andere Richtung zur Flucht gewählt. Es dauerte einige Zeit, bis wir diesen Schock verdaut haben und die Knie aufhörten zu zittern, so dass wir weiter laufen konnten.
Die Ranger erzählten uns nachher, dass die Situation extrem gefährlich war und sie bereits schießen wollten. Vermutlich aber wäre es zu spät gewesen, da das Tier so nah war und wenn es in unsere Richtung gerannt wäre, wären wir wohl alle drauf gegangen. Normalerweise sollte es zu solchen gefährlichen Situationen gar nicht erst kommen, aber man hat das Tier durch das hohe Gras und die Büsche nicht sehen können. Die Ranger waren zwar gewarnt, dass sich in der Nähe ein Tier aufhalten muss, denn sie hörten die Madenhacker (Oxpecker) zwitschern. Sie dachten allerdings an ein Nashorn unten im Flussbett und waren von dem Büffel, der seinen Kopf ins Gebüsch gesteckt hat und plötzlich auftauchte, ebenso überrascht worden wie wir.
Hier ein Archivbild eines Büffels mit Madenhackern:
Nachdem wir uns von diesem Schock erholt haben, ging es weiter hinüber auf die andere Seite des Flusses. Nach einigen Metern wurden unsere Ranger erneut unruhig – sie beobachteten ständig die Spuren im Sand. Es waren allerdings nicht die Tierspuren, die sie beunruhigten, sondern etwas anderes.
Julius erklärt uns, dass im Sand frische Schuhabdrücke zu sehen sind – allerdings ist in den letzten Tagen hier keine Gruppe vorbei gelaufen und die Abdrücke gehören auch nicht zu den Schuhen, die die Ranger haben. Es können also nur Wilderer gewesen sein.
Hierzu eine kurze Erklärung: Im Krüger Nationalpark findet ein regelrechter Krieg statt zwischen Wilderern und Rangern. Als Tourist bekommt man davon meistens nichts mit – höchstens wenn man mal den Heli von Sanparks fliegen sieht. Meistens spielt sich dies auch nachts ab, insbesondere die hellen Vollmondnächte nutzen die Wilderer gerne, um Jagd auf Nashörner zu machen. Teilweise sind sie dann wochenlang zu Fuß im Busch unterwegs, stellen Fallen auf oder sind bewaffnet. Der Krüger Nationalpark hat in den letzten Jahren verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die Wilderei einzudämmen, aber noch immer werden jedes Jahr mehrere hundert Nashörner getötet.
Wir verfolgten die Spuren noch ein paar Meter und dann wurde mit dem Satelliten-Telefon der Heli mit Spürhunden angefordert.
Da nicht klar war, wo sich die Wilderer befanden und diese evtl. bewaffnet sein könnten, änderten wir unsere Route und konzentrierten uns wieder auf die Tiere:
Ein Zwergspint (little Bee-Eater):
Als nächstes kamen an den Hinterlassenschaften eines Breitmaulnashorns dabei. Diese waren ganz frisch – das Nashorn muss sich also noch irgendwo in der Nähe aufhalten. Nur wenige Minuten später fanden wir es und konnten es in ca. 30m Entfernung beobachten:
Auch die Giraffen wurden auf uns aufmerksam:
Nach über 10km Wanderung durch den Busch waren wir nach diesen Aufregungen froh als unser Camp wieder in Sicht war – die Anspannung fiel ab und wir begannen uns über die Erlebnisse zu unterhalten und wurden von unseren Rangern sofort ermahnt, dass wir auch auf den letzten Metern konzentriert bleiben müssen, denn es kann auch hier noch etwas passieren – schließlich war der Büffel am Morgen auch nur wenige hundert Meter vom Camp entfernt.
Zurück im Camp wartete wieder unser Koch mit dem Mittagessen auf uns und bis zum Nachmittag war Zeit sich zu duschen und etwas auszuruhen.
Vom Camp aus konnte man diese Kudus am Fluss unten beobachten:
Am Nachmittag bekamen wir plötzlich Besuch vom südafrikanischen Militär, bzw. der Anti-Wilderer-Einheit, die sich nach unserem Notruf am Morgen auf die Suche nach den Wilderern gemacht haben. Geholfen hat ihnen dabei dieser Kollege – ein Bloodhound – eine Eigenschaft dieser Hunderasse ist, dass sie solch einen guten Geruchssinn haben, so dass sie noch tagelang später eine Fährte aufnehmen können:
Leider waren sie an diesem Tag nicht erfolgreich – aber am Vortag konnten sie einen Wilderer fassen.
Am Nachmittag entschlossen wir uns wieder für einen Gamedrive – um 15.30h ging es wieder los.
… und wieder Hyänen…
Bei der Beute handelt es sich um das Bein eines Nashorn Babys – sehr traurig. Woran dies gestorben ist, konnten wir nicht ausmachen. Evtl. ist es Löwen zum Opfer gefallen, evtl. ist auch seine Mutter das Opfer von Wilderern geworden. Nashorn Babys werden bis zu einem Alter von zwei Jahren gesäugt.
Eine Giraffe im BRÜLLERLICHT:
Leider war dieser Kollege – eine Kleinfleckenginsterkatze – zu schnell:
Wie am Vortag - ein Flecken-Uhu:
Gegen 19 Uhr waren wir wieder zurück im Camp und ließen den Abend mit einem leckeren Essen und anschließendem Zusammensitzen am Lagerfeuer ausklingen.
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Re: Wildnis pur - 1 Woche im Krüger Nationalpark
Tag 8: letzter Tag im Krüger Nationalpark
Am Morgen hieß es Abschied nehmen vom Napi Camp. Nachdem alle ihre Sachen gepackt haben, ging es wieder zurück ins Pretoriuskop Camp, wo wir gegen 9.00h morgens wieder eingetroffen sind. Nach 3 Tagen gab es somit endlich wieder Strom, Handynetz und einen kleinen Shop, wo man sich etwas Verpflegung kaufen kann.
Abschließendes Fazit zu diesem 3-Tages Trail:
Ich fand es super, den Krüger NP zu Fuß zu erkunden ist ein ganz besonderes Erlebnis, wenn man man sich für die Natur interessiert. Wer natürlich nur darauf aus ist, möglichst viele Tiere in möglichst kurzer Zeit zu sehen, für den ist das natürlich nichts. Aber solche Leute sind sowieso in Zoos besser aufgehoben. Auch sollte man etwas abenteuerlustig sein und auch damit klar kommen, mal 3 Tage ohne Strom leben zu können. D.h. auch, dass man seine technischen Geräte wie Handy usw. nicht nutzen kann – da man sowieso kein Handynetz hat. So eine Auszeit von Facebook, Instagram, What´s App & co. würde sicher jedem mal gut tun.
Da mein Rückflug erst am nächsten Tag ging, hatte ich somit noch einen ganzen Tag zur Verfügung, um den Krüger Nationalpark wieder auf eigene Faust mit dem Auto zu erkunden. Mit den Eindrücken der letzten Tage ging es also wieder los, um nochmal eine große Runde im Süden des Parks zu fahren.
Im Berg-en-Dal Restcamp gab es diesen Glanzhaubenturako:
Nilsgänse – die mittlerweile auch in Stuttgart und Umgebung anzutreffen sind und dort teilweise schon zur Plage geworden sind.
Ein Elefant beim Baden am Ntandanyathi Bird Hide:
Dieses Baby Krokodil lag mitten auf der Straße:
Ein Pavian macht sich an einem Marula-Baum zu schaffen:
Graufischer (Pied Kingfisher):
Zum Abschluß an diesem Abend gab es auch nochmal ein paar Warzenschweine:
Den letzten Abend ließ ich dann wieder in Skukuza im Restaurant Cattle Baron ausklingen, wo es dann auch nach mehreren Tagen endlich wieder WLan gab
Am Morgen hieß es Abschied nehmen vom Napi Camp. Nachdem alle ihre Sachen gepackt haben, ging es wieder zurück ins Pretoriuskop Camp, wo wir gegen 9.00h morgens wieder eingetroffen sind. Nach 3 Tagen gab es somit endlich wieder Strom, Handynetz und einen kleinen Shop, wo man sich etwas Verpflegung kaufen kann.
Abschließendes Fazit zu diesem 3-Tages Trail:
Ich fand es super, den Krüger NP zu Fuß zu erkunden ist ein ganz besonderes Erlebnis, wenn man man sich für die Natur interessiert. Wer natürlich nur darauf aus ist, möglichst viele Tiere in möglichst kurzer Zeit zu sehen, für den ist das natürlich nichts. Aber solche Leute sind sowieso in Zoos besser aufgehoben. Auch sollte man etwas abenteuerlustig sein und auch damit klar kommen, mal 3 Tage ohne Strom leben zu können. D.h. auch, dass man seine technischen Geräte wie Handy usw. nicht nutzen kann – da man sowieso kein Handynetz hat. So eine Auszeit von Facebook, Instagram, What´s App & co. würde sicher jedem mal gut tun.
Da mein Rückflug erst am nächsten Tag ging, hatte ich somit noch einen ganzen Tag zur Verfügung, um den Krüger Nationalpark wieder auf eigene Faust mit dem Auto zu erkunden. Mit den Eindrücken der letzten Tage ging es also wieder los, um nochmal eine große Runde im Süden des Parks zu fahren.
Im Berg-en-Dal Restcamp gab es diesen Glanzhaubenturako:
Nilsgänse – die mittlerweile auch in Stuttgart und Umgebung anzutreffen sind und dort teilweise schon zur Plage geworden sind.
Ein Elefant beim Baden am Ntandanyathi Bird Hide:
Dieses Baby Krokodil lag mitten auf der Straße:
Ein Pavian macht sich an einem Marula-Baum zu schaffen:
Graufischer (Pied Kingfisher):
Zum Abschluß an diesem Abend gab es auch nochmal ein paar Warzenschweine:
Den letzten Abend ließ ich dann wieder in Skukuza im Restaurant Cattle Baron ausklingen, wo es dann auch nach mehreren Tagen endlich wieder WLan gab
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Re: Wildnis pur - 1 Woche im Krüger Nationalpark
Tag 8: Abschied und Rückflug
Der allerletzte Tag ist angebrochen und um die letzten Stunden noch optimal zu nutzen, bin ich früh aufgestanden. Noch bevor die Tore um 6.00h öffneten war ich bereits unten am Sabi River, um die Eisenbahnbrücke zu fotografieren:
Vermutlich wird man die Brücke zukünftig so nicht mehr sehen, da auf dieser ein Luxushotel entstehen soll. Fertigstellung geplant im Dezember 2019. In Afrika kann man bei solchen Bauvorhaben dann auch mal 2-3 Jahre drauf rechnen
Ich wollte gleich nochmal früh zum Lake Panic, um nochmal am letzten Morgen den Sonnenaufgang zu genießen. Ich war mal wieder ganz alleine unterwegs, als mir dieser Kollege entgegen kam:
Die Hippos im Lake Panic schliefen noch:
Rallenreiher im BRÜLLERLICHT:
Haubenzwergfischer:
Witwenpfeifgans:
Am späten Vormittag hieß es dann zum Skukuza Airport aufzubrechen, wo um 13.30h der Flug nach Johannesburg gehen sollte. Normalerweise kommt auf dieser Strecke ausschließlich ein Embraer 135/140 zum Einsatz, allerdings war eine Reisegruppe aus den USA heute gebucht und so gab es ein Upgrade auf einen Avro:
Bis zum Rückflug mit Swiss um 19.25h habe ich mir die Zeit mit Spotten vertrieben – die Bilder gibt es in diesem Thread zu sehen:
https://www.strforum.de/viewtopic.php?f=29&t=15402
Meine Maschine für den Rückflug:
Nach dem Start wurde das Abendessen serviert:
Frühstück:
Die Umsteigezeit war mit 55 Minuten äußerst knapp, hätte ich mich nicht an der Sicherheitskontrolle vorgedrängelt, hätte ich den Anschluss nach STR wohl nicht mehr bekommen.
An diesem Morgen gab es die Notlandung einer Lufthansa CRJ900 und somit war der Flughafen erstmal zu. Somit hieß es für uns etliche Warteschleifen zu fliegen, so dass dies wohl einer der längsten ZRH-STR Flüge wurde. Aber nach ca. 30 Minuten war der Flughafen wieder geöffnet und so konnten wir den Landeanflug auf STR fortsetzen. Somit endete eine abenteuerliche Reise mit vielen tollen Erlebnissen und Eindrücken.
Ich hoffe, Euch hat dieser Bericht gefallen. Wer Fragen hat oder selber mal irgendwo auf Safari gehen will dazu Tipps braucht, kann mich gerne anschreiben.
Vielen Dank für´s Lesen!
Der allerletzte Tag ist angebrochen und um die letzten Stunden noch optimal zu nutzen, bin ich früh aufgestanden. Noch bevor die Tore um 6.00h öffneten war ich bereits unten am Sabi River, um die Eisenbahnbrücke zu fotografieren:
Vermutlich wird man die Brücke zukünftig so nicht mehr sehen, da auf dieser ein Luxushotel entstehen soll. Fertigstellung geplant im Dezember 2019. In Afrika kann man bei solchen Bauvorhaben dann auch mal 2-3 Jahre drauf rechnen
Ich wollte gleich nochmal früh zum Lake Panic, um nochmal am letzten Morgen den Sonnenaufgang zu genießen. Ich war mal wieder ganz alleine unterwegs, als mir dieser Kollege entgegen kam:
Die Hippos im Lake Panic schliefen noch:
Rallenreiher im BRÜLLERLICHT:
Haubenzwergfischer:
Witwenpfeifgans:
Am späten Vormittag hieß es dann zum Skukuza Airport aufzubrechen, wo um 13.30h der Flug nach Johannesburg gehen sollte. Normalerweise kommt auf dieser Strecke ausschließlich ein Embraer 135/140 zum Einsatz, allerdings war eine Reisegruppe aus den USA heute gebucht und so gab es ein Upgrade auf einen Avro:
Bis zum Rückflug mit Swiss um 19.25h habe ich mir die Zeit mit Spotten vertrieben – die Bilder gibt es in diesem Thread zu sehen:
https://www.strforum.de/viewtopic.php?f=29&t=15402
Meine Maschine für den Rückflug:
Nach dem Start wurde das Abendessen serviert:
Frühstück:
Die Umsteigezeit war mit 55 Minuten äußerst knapp, hätte ich mich nicht an der Sicherheitskontrolle vorgedrängelt, hätte ich den Anschluss nach STR wohl nicht mehr bekommen.
An diesem Morgen gab es die Notlandung einer Lufthansa CRJ900 und somit war der Flughafen erstmal zu. Somit hieß es für uns etliche Warteschleifen zu fliegen, so dass dies wohl einer der längsten ZRH-STR Flüge wurde. Aber nach ca. 30 Minuten war der Flughafen wieder geöffnet und so konnten wir den Landeanflug auf STR fortsetzen. Somit endete eine abenteuerliche Reise mit vielen tollen Erlebnissen und Eindrücken.
Ich hoffe, Euch hat dieser Bericht gefallen. Wer Fragen hat oder selber mal irgendwo auf Safari gehen will dazu Tipps braucht, kann mich gerne anschreiben.
Vielen Dank für´s Lesen!