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Insel-Hopping im Indischen Ozean: Seychellen – Reunion - Mauritius

Bilder, Tripreports und Movements von allen anderen Flughäfen in Deutschland und weltweit

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AviationStock
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Insel-Hopping im Indischen Ozean: Seychellen – Reunion - Mauritius

Beitrag von AviationStock » 15. Januar 2018 15:22

Hallo zusammen,

diejenigen, die beim Bilderabend dabei waren, werden die Fotos bereits kennen, für alle anderen gibt es hier nochmal meine Eindrücke des Insel-Hoppings im Indischen Ozean.

Nach mehreren Jahren des Sammelns löste ich Ende November endlich meine FlyingBlue-Meilen ein und begab mich auf einen Trip in den Indischen Ozean. Die Wahl fiel auf dieses Ziel, weil die Inseln dort von den FlyingBlue-Airlines regelmäßig angeflogen werden, normale Tickets dahin meist sehr teuer sind und ich ohnehin schon seit längerem diesen Teil der Erde bereisen wollte. Zudem wurde mir auf dem Hinflug eine Verbindung mit Kenya Airways von Amsterdam über Nairobi angeboten, was ich gerne annahm.

Los ging es am 22. November mit KLM Cityhopper vom STR nach AMS. Von dort dann weiter mit dem Dreamliner nach NBO. An Bord gab es mal eine Abwechslung zum Chicken-or-Pasta-Einerlei, indem man sich zwischen Lamm und Fisch entscheiden konnte.

Nach der Ankunft am frühen Morgen hatte ich bis zum Weiterflug noch fünf Stunden Zeit, die ich mit Spotten aus dem Flughafen-Terminal verbrachte. Zwar durch eine getönte Scheibe, da man so einen Traffic jedoch in Europa größtenteils nicht vor die Linse bekommt, will ich mich auch nicht beschweren.

Kenya Airways | Embraer 190 | 5Y-KYQ
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Kenya Airways | Boeing 787-8 | 5Y-KZA
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Fotografieren war übrigens kein Problem, hat keinen gekümmert.

Kenya Airways | Embraer 190 | 5Y-KYT
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Ich war dann doch erstaunt, wie viel auf dem Port los war. Nachdem wir das Gate pünktlich verlassen haben, standen wir fast eine halbe Stunde im Line-up.

Kenya Airways | Boeing 737-700 | 5Y-KQG
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Mein erster richtiger Stopp war auf den Seychellen, genauer gesagt auf der Hauptinsel Mahe. Es gibt weder Finger noch Busse, so dass man an den geparkten Fliegern ins Terminal läuft.

Emirates | Boeing 777-300ER | A6-EPF
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Obwohl die Inseln gerade bei Deutschen ein beliebtes Urlaubsziel sind, sind sie, was die Informationen für Planespotter im Netz anbelangt, einer der wenigen weißen Flecken auf der Landkarte. Fotos gibt es nur wenige, auf airliners.net zum Beispiel nicht mal 50. Das erstaunt sehr, da insbesondere eine der Locations eine wunderbare Sicht bietet mit einem geradezu paradiesischen Hintergrund.
Die Landebahn wird von der einen Seite vom Ozean begrenzt, zur anderen Seite hin steigt das Gelände rasch an. Viele kleine Straßen winden sich den Berg hinauf, doch nur die wenigsten bieten eine schöne Aussicht. Kurz vor meiner Abreise ist dann doch noch ein kleiner Guide für SEZ rausgekommen, so dass ich mir das schweißtreibende Abklappern der Wege sparen konnte. Wenn man das Terminal nach links verlässt und dann gleich den ersten Weg den Berg hoch nimmt, gelangt man zu einem tollen Aussichtspunkt. Fast alle Bilder sind von dort entstanden.

Air Seychelles ist der Home-Carrier, die Jet-Flotte besteht aus gerade mal vier Fliegern: 2 A320 und 2 A330. Vor ein paar Jahren hat sich Etihad an Air Seychelles beteiligt. Die Livery gefällt mir ausgezeichnet, sie macht richtig Lust auf Urlaub.

Air Seychelles | Airbus A330-200 | S7-ADB
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Das ist der zweite A330:

Air Seychelles | Airbus A330-200 | S7-VDM
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Air Seychelles | Airbus A320 | S7-SIL
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Die Anzahl der Flüge pro Tag war leider sehr überschaubar, bei Tageslicht meist an beiden Händen abzuzählen (die Insel-Hüpfer mal ausgenommen). Der Flughafen fertigt pro Jahr ca. 700.000 Passagiere ab. Bei einem so bekannten Ziel hätte ich wesentlich mehr erwartet. Zudem teilen die ME3 den Großteil der Kundschaft unter sich auf. Aus Deutschland kommt lediglich Condor nonstop, und das glaub ich auch nur einmal die Woche.

Etihad | Airbus A320 | A6-EJA
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Emirates | Boeing 777-300ER | A6-EGM
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Für ein wenig Abwechslung sorgten lediglich SriLankan sowie Kenya Airways und Ethiopian, die allerdings nicht täglich kamen.

SriLankan | Airbus A320 | 4R-ABP
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Kenya Airways | Embraer 190 | 5Y-FFB
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Ethiopian | Boeing 737-800 | ET-AOA
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Etihad | Airbus A320 | A6-EIX
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Die meisten Inseln der Seychellen sind nur per Schiff erreichbar. Lediglich nach Praslin gibt es Flugverbindungen – und das nicht zu knapp! Jeden Tag gibt es um die 30 Flüge pro Richtung. Diese werden mit den sechs Twin Otter durchgeführt. Die Regs bei Air Seychelles stehen übrigens für die verschiedenen Inseln, so bedeutet BRD beispielsweise Bird Island.

Air Seychelles | DHC-6-400 | S7-BRD
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Das Terminal ist leider auch nicht mehr zeitgemäß. Ich habe nichts gegen offene Bauten. Wie man ein solches Terminal perfekt gestalten kann, sieht man auf Koh Samui. Doch das hier war eine größere Blechhütte. Es gab nicht einmal ein Restaurant. Kurz vor meinem Aufenthalt wurde ein neues Terminal für die Insel-Flüge eröffnet, das tatsächlich dem aktuellen Stand der Bautechnik entspricht.

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Das nächste Ziel war Reunion. Bei der Buchung der Langstreckenflüge habe ich mir noch keine allzu großen Gedanken um die beiden Flüge zwischen den Inseln gemacht. So schwer wird das schon nicht sein, etwas zu finden – hab ich gedacht. Erst bei der Buchung musste ich feststellen, dass es zwischen den Seychellen und Reunion nur einen Flug gibt – und zwar wöchentlich! Zum Glück lag dieser so, dass er in meinen Reiseplan gepasst hat. Aber mit über 400 EUR (inklusive des Weiterflugs nach Mauritius) war das alles andere als günstig. Geflogen bin ich mit einer 737 der Air Austral. Diese hat ihren Sitz auf Reunion und ist für die bunten Tails bekannt. In Europa wird nur Paris angeflogen, ansonsten einige Ziele um die Heimatbasis.

Reunion gehört zu Frankreich und ist somit Teil der EU. Bezahlt wird mit dem Euro. Außer nach Frankreich gibt es keine weiteren Flugverbindungen nach Europa, die Touristen sind somit fast ausschließlich Franzosen. Zum Spotten auf Reunion gab es ebenfalls kaum Infos im Netz. Zum Glück hat mir da ein lokaler Spotter ausgeholfen, so dass ich nicht selber geeignete Spots suchen musste. Da ich schon zuvor Fotos im Netz gesehen hab, war ich besonders auf die Location gespannt, bei der man den Ozean im Hintergrund hat. Dann hatte ich auch noch das große Glück, dass FrenchBlue vorbeikam. Diese bedient derzeit ja nur zwei Ziele: Reunion und irgendetwas in der Karibik. Deren Livery ist ohnehin sagenhaft und sie passt perfekt zum Blau des Meeres.

FrenchBlue | Airbus A350-900 | F-HREU
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Neben Air Austral und Air France bietet Corsair Flüge in das Heimatland an.

Corsair International | Boeing 747-400 | F-HSEA (passende Reg)
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Die Rennstrecke schlechthin ist die nach Mauritius, außerdem gibt es täglich mindestens einen Flug mit dem Dreamliner in das ebenfalls französische Mayotte. Air Austral betreibt nur 7 Jets, 2 Dreamliner, 3 Triples und 2 737. Außerdem 3 ATRs.
Air Austral | Boeing 787-8 | F-OLRB
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Trotz der Pest gab es Flugverbindungen nach Madagaskar (diejenigen auf die Seychellen wurden gestrichen).

Air Madagascar | Airbus A340-300 | 5R-EAA
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Interessanterweise kommt auf der Strecke nach Mauritius von der ATR bis zum A340 jedes Fluggerät zum Einsatz.

Air Mauritius | ATR72-500 | 3B-NBN
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Der letzte Stopp meiner Reise war dann auf Mauritius. Diesen nicht einmal halbstündigen Flug absolvierte ich wieder mit einer 737 der Air Austral. Die Insel scheint sich in den letzten Jahren zu so etwas wie einem Trend-Reiseziel entwickelt zu haben, denn viele meiner Freunde haben Mauritius bereits besucht.
Da ich zum Spotten ohnehin ein Auto mieten musste, entschied ich mich gegen das Flughafen-Hotel und wählte zum gleichen Preis eine Anlage an der Blue Bay, nur ein paar Autominuten vom Airport entfernt.

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Im Norden verläuft parallel zum Flughafenzaun ein Schotterweg, an dem sich ziemlich weit im Osten ein aufgeschütteter Erdhügel für Spotter befindet.

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Von dort kann man das gesamte Flughafengelände überblicken.

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Condor bietet tägliche Flüge nach Deutschland an, zudem gibt es auch Verbindungen mit Eurowings und der Lufthansa.

Condor | Boeing 767-300 | D-ABUZ
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Die drei Props in der Flotte der Air Mauritius werden vor allem für die Flüge nach Reunion und dem zwar zu Mauritius gehörenden aber mehrere hundert Kilometer von der Hauptinsel entfernten Eiland Rodrigues genutzt.

Air Mauritius | ATR72-500 | 3B-NBN
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Auf der anderen Seite der Runway verschwindet der Zaun in einer Senke, so dass man ab dem Mittag das Line-up und den Approach mit den markanten Bergen im Hintergrund aufnehmen kann.

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South African | Airbus A340-300 | ZS-SXA
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Der Homecarrier betreibt derzeit 15 Maschinen und hat sich für die Zukunft einiges vorgenommen. So will man Mauritius zu einem regionalen Drehkreuz ausbauen. Ein erster Schritt in diese Richtung war die Einflottung eines A350 (leider nur in bescheidenem Licht gekriegt). Insgesamt wurden 6 Stück bestellt, dazu 2 A330-900neo.

Air Mauritius | Airbus A330-200 | 3B-NBL
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Die Bedeutung von Mauritius erkennt man auch daran, dass Emirates double daily mit dem A380 kommt. Gibt es einen noch kleineren Flughafen (von der Pax-Zahl her), der vom A380 angeflogen wird? Auch für die Locals ist es nach wie vor ein Erlebnis und sie strömen zum Zaun.

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Interessanterweise lassen sich weder Qatar noch Etihad am MRU blicken.

Emirates | Airbus A380-800 | A6-EOP
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Besonders gut gefallen hat mir das kürzlich eröffnete Terminal. Für Flughäfen dieser Größe einfach optimal! Zudem architektonisch sehr ansprechend, mit sehr viel Grün und Wasser sowohl außen als auch innen.

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Der Traffic wächst derzeit recht schnell und mit 3,5 Mio Pax im Jahr 2016 wird das neue Terminal schnell wieder an seine Grenzen stoßen.

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Die Lichtluken sollen an Palmwedel erinnern. Wie so oft in dieser Gegend wurde das Terminal von den Chinesen erbaut.

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Zurück nach Deutschland ging es ganz langweilig mit einer Triple 7 der Air France via CDG.
Spannend fand ich, dass alle drei besuchten Inseln sehr unterschiedlich waren – sowohl landschaftlich als auch von den Menschen her. Vom Spotten her fand ich tatsächlich die Seychellen am schönsten. Zwar war der Traffic eher mau und es gab im Prinzip nur einen Spot, der riss es aber raus. War sicherlich nicht mein letzter Besuch dort.
Falls ihr Fragen habt, zum Beispiel zu den Spots, bin ich gerne bereit sie zu beantworten.

Markus



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