Nun, da ich durch den etwas außergewöhnlicheren Titel hoffentlich eure Aufmerksamkeit habe, kann ich vorweg etwas erzählen. Ich hoffe man schaut nicht nur Bilder, sondern auch Text an.
Im Mai nahm ich an einem vierwöchigen Austauschprogramm unserer Schule teil. Die ganze Aktion wurde im Rahmen des GAPP German American Partnership Programs durchgeführt, ist jedoch stufenintern organisiert und geht einzig und allein von zwei Schulen, nämlich der in Deutschland, und der in Amerika aus.
Der Austausch führte 16 Schüler und zwei deutsche Lehrkräfte für einen Monat nach Walla Walla, was im Südosten des US-Bundesstaates Washington liegt. Die Stadt entstand 1836 durch den Missionar Marcus Whitman und seine Frau. Mittlerweile leben weitaus mehr als 30.000 Menschen in Walla Walla.
Ich werde im Folgenden chronologisch einen Einblick in die Reise geben.
Alles begann am 1. Mai um 3 Uhr am Flughafen Stuttgart. Der erste Flug: STR-CDG mit Cityjet, im Namen von Air France.
Der Flug verlief recht zügig, jedoch ist, obwohl ich das bei dem Avro Flug erwartet hatte, der Flieger schon dezent alt, laut und vor allem eng.
Zum Einsatz kam EI-RJC, der komplett weiße RJ85 mit graustufen-Cityjet Schriftzug. Sitz 4A.
Vor dem nächsten Flug nach Seattle blieb noch ein wenig Zeit, um den sehr modernen Flughafen zu erkunden. Trotz der leicht angespannten Atmosphäre in Paris war das Sicherheitspersonal sehr freundlich und überaus gut gelaunt.
Mit einem A330-300 von Delta ging es über den großen Teich nach Seattle. Zum Einsatz kam N811NW.
Delta hat mich mit ihrer Economy Class positiv überzeugt. Das Inflight Entertainment System (Delta Studio) ist sehr umfangreich und hilft auf jeden Fall, neun Stunden lang rumzubekommen
Neben Alaska Airlines und Horizon Air hat Delta ebenfalls einen Hub in Seattle.
N403QX trägt die Farben der Montana State University Bobcats, einem Football Team. Horizon setzt dies seit einiger Zeit mit vielen Teams durch und bringt so viel Abwechslung in die Flotte.
Mit gut 2 Stunden Verspätung ging es dann nach Pasco, ca. eine Autostunde westlich von Walla Walla. Warum wir so spät starteten wusste niemand, doch laut Delta flog der Pilot versehentlich nach Salt Lake City und lies den armen First Officer alleine in der CRJ 900, welche mehr als 70 Passagiere nach Pasco fliegen sollte.
Beim Boarding durfte ich den (noch alleine wartenden) F/0 beim Youtubevideos Schauen unterbechen. Dieser konnte mir auch nicht sagen, warum er noch alleine in der N907SK sitzt, trotzdem war er entspannt und gut gelaunt.
Zusammenfassend war der Delta Connection Flug jedoch relativ angenehm.
Walla Walla
Die Downtown Walla Walla's ist ein verschlafener Bereich im Norden der Stadt. Dort findet man duzende Weingüter (insgesamt gibt es in Walla Walla über 140).
Die Folgenden 2 Wochen bestanden aus dem Schulalltag und sogenannten Field Trips im Rahmen der Deutschgruppe.
Was bei uns die Schwäbische Alb ist, ist dort die durch Schluff-Dünen geprägte Palouse-Prärie, welche nicht nur toll aussieht, sondern auch sehr fruchtbar ist. Demnach gibt es in Washington viele Betriebe, welche sich mit Landwirtschaft befassen.
Ebenso signifikant sind die vielen Windräder. Im Staat sind es weit über 1000, welche aufgrund eines stetigen Energieüberschusses teilweise garnicht an das Stromnetz angeschlossen sind.
Nach gut einer Woche gabs noch einen spontanen Abstecher zum Walla Walla Regional Airport, jedoch mehr dazu später!
Woche zwei ähnelte stark der ersten. Der ein oder andere Field Trip lockerte den Schulalltag auf. Ich erspar' euch jetzt mal das langweilige Programm und fahre mit einem etwas interessanteren Teil fort:
Portland
Am zweiten Wochenende, welches man mit der Host Familie verbrachte, schlugen wir knapp fünf Stunden Autofahrt tot, um nach Portland / Oregon zu fahren. Dort wohnt zum einen eine Tante meiner Austauschpartnerin, zum anderen ist in der Nähe auch das Evergreen Aviation and Space Museum, welches mir meine Hosteltern als Kurztrip vorschlugen, als ich ihnen von meiner Leidenschaft erzählte.
Das Evergreen Aviation and Space Museum liegt direkt gegenüber des McMinnville Municipal Airports, einem Verkehrslandeplatz. Das Museum wurde 1991 von dem Sohn des Gründers von Evergreen International Aviation gegründet. Seit 2001 ist es in Amerika bekannt für ihre Hughes H-4 Hercules Spruce Goose.
Die H-4 ist auf die Flügelspannweite bezogen das größte bisher gebaute Flugzeug. Da der einzige durchgeführte Flug innerhalb des Bodeneffektes stattfand, wird ihre Flugfähigkeit für darüber hinausgehende Höhen angezweifelt, jedoch ist die gigantische Einzelanfertigung mehr als sehenswert. Neben dem eingeschränkt begehbaren Exponat gibt es im Museum einige Zeitzeugen, so zum Beispiel der Sohn eines Flugzeugtechnikers, welcher beim einzigen Flug an Bord war. Dieser hört, sobald man mit ihm einmal das Gespräch angefangen hat, garnicht mehr auf zu erzählen. Sehr nette Menschen!
Überblick der Haupthalle, in welcher der Fichtenflieger steht. Der Erstflug kam vollkommen unerwartet, als Hughes bei Wasserfahrten plötzlich voll Schub gab und abhob. An Bord waren zu diesem Zeitpunkt nur 7 Reporter und 29 Besatzungsmitglieder. „Ich sorge eben gern für Überraschungen“, kommentierte Howard Hughes angeblich ins Radiomikrofon, als er unter dem Jubel der Zuschauer aus dem Cockpit stieg, immerhin sollte der Erstflug laut Hughes erst Anfang nächsten Jahres stattfinden. Was jedoch die wenigsten Leute wissen ist, dass die H-4 beim Erstflug beinahe auseinander brach. Das enorm schwere Heck drohte im Flug abzureissen, weshalb Techniker an Bord der Spruce Goose dem Piloten rieten, das 180 Tonnen schwere Gerät nach 1,5 km wieder zu Wasser bringen, so einer der Zeitzeugen. Zudem erfolgte, wie schon erwähnt, der Flug nur unter Bedingungen des Bodeneffekts. Allein ich könnte nach den Gesprächen mit den im Museum angestellten Rentnern mehr über die H-4 erzählen, als über so vieles anderes.
Nun aber zum Rest des Museums.
Leider total blöd zugestellt: die Boeing B-17G Flying Fortress.
Die Deutschen total abgeschottet in einer Ecke, jedoch klasse Exponate: hier eine Focke-Wulf Fw 190, ein Jagdflieger des Zweiten Weltkriegs.
Eine Cessna Skymaster mit sogenanntem Zentralschubsystem, welches in Amerika häufiger ist, als in Deutschland. Das liegt daran, dass die Skymaster eine der wenigen, in großen Nummern vom Band gerollten Zentralschubmaschienen ist. Aufgrund der heutigen Emissionsschutzbestimmungen in Deutschland ist die Skymaster wegen ihrer beachtlichen Lärmentwicklung nur noch begrenzt einsetzbar.
Natürlich zeige ich hier nicht alle Exponate, da dies den Rahmen sprengen würde.
So ungewöhnlich die QAC Quickie Q2 mit ihren Tandemflügeln auch aussehen mag - bisher wurden mehr als 2000 Exemplare davon gebaut, jedoch nicht zu verwechseln mit der ähnlich aussehenden, aber weniger populären Viking Dragonfly, wovon ein Exemplar in Speyer hängt.
Soweit die wichtigsten Exponate der Haupthalle. Weiter gehts mit den Exponaten zwischen Halle 1 und 2.
Eine Shenyang JJ-5, eine Weiterentwicklung des Jianjiji Jiaolianji-2 MiG-15UTI Lizensbaus. Von aussen mehr MiG-17PF, von innen jedoch primär MiG-15.
Wie unschwer zu erkennen ist, spiele das Wetter überhaupt nicht mit, was für Portland jedoch recht üblich ist.
Eine Beech 2000A Starship.
Eines der Highlight: ein Grumman Gulfstream II STA. STA steht hier für Shuttle Training Aircraft. Diese Flugzeuge simulierten die Handhabung eines Space Shuttles während der Landung. Zu schade, dass das Flugzeug nicht begehbar ist, denn eine Seite des Cockpits ist ausgerüstet, wie ein Space Shuttle, die andere Seite ist für den Ausbilder vorgesehen und besitzt normale Steuerelemente.
Das Museumsteam kommt nichtmehr hinterher. Über das Gelände verteilt stehen einige nie wieder zusammengebaute Flugezuge, so auch diese Douglas F5D-1 Skylancer der NASA. Douglas baute nur 4 der F5D.
Ebenso traurig anzusehen ist diese Lockheed P-2E Neptune, welche für Evergreen zum Feuerlöschflugzeug umgebaut wurde.
Nun zu Halle 2, beginnend mit diesem Sea King von Sikorsky, welcher als HS-4 durch die Apollo 11 Recovery Mission bekannt wurde.
Nun zur Heli-Ecke
Auch noch nie davor gesehen: ein Kaman H-2, auch genannt Seasprite, der Navy.
Bell HTL-3, die Militärvariante des kommerziellen 47E.
Sikorsky HO3S-1G.
Der Piasecki H-21 Workhorse, welcher mit 714 gebauten Exemplaren unter anderem auch für das Heer flog.
Die Zivilvariante eines Hughes OH-6, das Modell 500.
Eine Mikoyan Gurevich MiG-17.
Und eine MiG-21MF.
Und die MiG-23 gibts noch obendrauf.
Nun der eigentliche Aussenbereich. Wie (wieder) unschwer zu erkennen ist, regnete es stärker als davor.
Definitiv eines der Highlights des Tages: McDonnell Douglas VC-9C Skytrain 73-1683.
Eine der 2638 Douglas A-4F Skyhawks.
Consolidated PBY-5A, auch Canso A, mit Einziehfahrwerk.
Total dumm positioniert (und umrundet von Gras) steht diese 747-212BF, welche 1973 den Betrieb bei Sinagapore Airlines aufnahm und mit Evergreen International, dem 12. Verwender, ein Ende ohne Triebwerke fand.
Eine MiG-29 hatte das Museum ebenfalls zu bieten.
Ebenso diese ungefähr 2 Meter längere Grumman F-14 Tomcat.
Eine LTV A-7D Corsair II, auch bekannt als short little ugly fucker.
Diese Boeing 747-132(SF) mit der Registration N481EV dient als Attraktion des Wasserparks neben dem Museum.
Und nochmal N482EV.
Fazit: das Evergreen Aviation and Space Museum in McMinnville bei Portland ist ein sehr umfangreiches Museum mit vielen schönen Exponaten, welche teilweise echt schön hergerichtet, teilweise aber auch komplett verkümmert sind. Noch anzumerken ist das sinnlose Platzmanagement des Museums; so gibt es z.B. einige freie Bereiche im Museum, während 20 Meter weiter eng aneinandergereiht die Flieger bzw. vorallem Hubschrauber stehen.
Abends vom Garten der Tante: Blick auf den Vulkan Mount St. Helens. Mehr dazu später.
Am Folgetag schlug meine Hostfamilie vor, am Abend noch spontan an den Flughafen von Portland zu fahren. Wir waren gerade auf dem Weg zum Haus der Tante, als das Flughafenschild die Aufmerksamkeit meines Gastvaters erregte, er das Lenkrad nach rechts Riss und wir die Ausfahrt zum Flughafen nahmen. So richtig freuen konnte ich mich jedoch nicht, da wir zum einen überhaupt keinen Plan hatten, wo man Nightshots machen könnte, zum anderen hatten wir kein Stativ dabei. Auf der Zielgeraden zum Flughafen liegt links und rechts der Straße ein Zaun, man sieht also alles: Airliner, Bizzies und auch teilweise Huschrauber. Am Ende der Straße nahmen wir die Auffahrt auf eines der Parkdecks. Der Plan wäre gewesen dort zu parken, um anschließend den Zaun abzulaufen. Als wir jedoch oben auf dem Parkdeck ankamen, hatte sich dieser Plan wie in Luft aufgelöst.
Vom obersten Level des Parkhauses konnte man (auch ohne Stativ) klasse 'runter fotografieren, indem man die Kamera auf eine der vielen Pfosten am Geländer stellte. Wenn man nun mit kleinen Hilfsgegenständen, wie z.B. dem Akkuladegerät die Kamera ausrichtete, konnte man ohne Probleme auf das Vorfeld knipsen. Das Enterprise Rent-A-Car Parkhaus bietet einen Blick auf das nördliche Vorfeld mit der vor kurzem fertiggestellten 28R/10L und auf das südliche Vorfeld der Alaska Airlines und 28L/10R.
Blick nach Süden:
Eine Horizon Dash für die San Diego State Aztecs Football-Mannschaft.
Weiter geht es mit Woche drei. Am Montag trafen wir Deutschen uns früh morgens um einen fünftägigen Roadtrip durch den Staat zu starten. Die Route ging über Kelso und den nahegelegenen Mount St. Helens nach Olympia, dann entlang der Westküste nach Port Angeles und abschließend nach Seattle. Übernachtet wurde in Motels und Hotels, die Routen wurden mit zwei Ford Transit Vans abgefahren.
Die Fahrt führte, wie die nach Portland, entlang dem Columbia River, dem wasserreichsten aller nordamerikanischen Flüsse, die in den Pazifischen Ozean münden.
Mehr als 3 Stunden bekommt man von dem Historic Columbia River Highway aus eine schöne Landschaft zu sehen.
Die Trucks dort sind auch total klischeehaft - ABER GEIL!
Vulkan voraus.
Aus dem Westen kamen tiefe Wolken.
Die Multnomah Falls sind eine Art Touristenmagnet. Der Fall ist zweistufig (165 m und 21 m) und hat eine Gesamthöhe von 189 Metern.
Blick vom Vista House aus. Dies ist ein historisches Rasthaus an einem als Crown Point bekannten Aussichtspunkt am Historic Columbia River Highway.
Am Folgetag besichtigten wir vormittags dem Mount St Helens. Der Ausbruch des Mount St. Helens vom 18. Mai 1980 verwüstete etwa 500 qm Fläche und kostete 57 Menschen das Leben. Ausserdem rutschte der gesamte nördliche Berggipfel hangabwärts.
2004 erhöhte sich die Aktivität des Vulkans mit mehreren kleinen Dampf- und Asche-Ausbrüchen. Nach elf Tagen seismischer Aktivität trat seit 1980 erstmals wieder Magma an die Erdoberfläche, jedoch mit einer sehr geringen Explosionskraft.
Darauf folgte eine Fahrt nach Olympia, der Hauptstadt des Bundesstaates Washington. Dort besichtigten wir das Kapitol.
Das Legislative Building errinnerte mich an die Sheikh Zayed Mosque in Abu Dhabi.
Der Temple Of Justice.
Nach einer Übernachtung in Olympia ging die Fahrt durch den Olympic National Forest und Park nach Port Angeles. Halt wurde an einer Stelle an der Westküste gemacht.
Und ja - wir waren im 4°C warmen Pazifik baden Ein chinesisches Touristenpaar stelle sich sogar vor uns, um ein Bild von sich mit 'den badenden Verrückten im Hintergrund' zu schiessen.
Anschließend wanderte man im nichttropischen Regenwald. Alles trieft vor sich hin und ist einfach nur beeindruckend.
Am Folgetag nach einer Nacht im wunderschönen Port Angeles stand die Fahrt nach Brainbrige Island an, um von dort mit der Fähre nach Seattle zu fahren.
Wo auch immer im Olympic National Park das war - es sah verdammt gruselig aus.
Blick nach Kanada, genauer gesagt Victoria.
Gegen Nachmittag erreichten wir Brainbridge Island. Von der Fähre aus hat man einen tollen Blickwinkel auf Seattle.
Der 184 Meter hohe Aussichts- und Restaurantturm namens Space Needle.
Der Luftraum von Seattle ist enorm voll. Man muss nur in den Himmel schauen und sieht sofort mindestens 3 Luftfahrzeuge.
Seattle Waterfront, wo ein Markt täglich Massen an Menschen hinzieht.
Am nächsten Morgen hatten wir die Möglichkeit die Weltraumnadel und das EMP Museum zu erkunden.
Die Space Needle lies ich mir ja noch gefallen, aber das EMP Museum musste echt nicht sein...
...vorallem nicht, wenn es eine Meile entfernt am Lake Union viel spannenderes gibt. Von dort fliegen sowohl DHC-2 Beaver, als auch DHC-3 Turbine Otter der Kenmore Air, welcher dort ein Anlegeplatz gehört.
Weitere 20 Minuten entfernt: eine Seattle Seaplanes Base, welche dort u.a. mit einer Cessna U206G Stationair Rundflüge anbietet.
Dahinter eine Stinson 108-1 Voyager aus 1947.
Zurück zu Kenmore Air, oder besser gesagt zurück zum Lake Union Park, von welchem aus man Mittags die Kenmore Movements klasse fotografieren kann. Das Bild zeigt den Blickwinkel vom Kenmore Air Anlegebereich aus in Richtung Lake Union Park und dem Museum of History & Industry direkt dahinter auf Parkgelände. Zum Fotografieren der Kenmore Air Maschienen kann man sich entspannt auf eine Bank setzen und wie man sieht nuzten hier Boote aller größe und Flugzeuge den See gemeinsam.
Dann am Nachmittag gings zum Waterfront Market.
Ende der dritten Woche kehrten wir nach Walla Walla zurück.
Nun möchte ich gerne auf den Walla Walla Regional Airport eingehen. Der Flughafen ist soweit nichts besonderes, unterscheidet sich jedoch von kleinen deutschen Flughäfen.
Vor dem Flughafen gibt es einen großen Parkplatz auf welchem, trotz der nur 3 täglichen Linienflüge nach Seattle, mehr als doppelt so viele Autos stehen, wie in Friedrichshafen.
Der Flughafen besitzt genau ein Gate, ein Gepäckband und eine Sicherheitskontrolle, mehr würde ja keinen Sinn machen.
Alaska Airlines befördert mit Horizon Air um die 41.000 Passagiere pro Jahr nach Seattle.
Das Bodenpersonal hat dann jetzt auch erstmal ne große Mittagspause
Eine der ca. 150 auf dem Flughafen von Walla Walla stationierten Kleinmaschienen ist diese Duchess der Walla Walla Univerity.
Plätze im Freien bleiben eine Seltenheit, da der größte Teil der Flugzeuge in Hallen abgstellt ist.
Diese Cessna 150F wurde zum sogenannten Taildragger umkonfiguriert.
Die beiden im Tower hatten grad nichts zu tun und bemerkten mich beim vorbeilaufen. Mindestens eine halbe Stunde redete ich mit einem der beiden Air Traffic Controller, welcher mir sehr viel über den Flughafen erzählte. Ebenso gab er mir den Hinweis auf einen kleinen Frachter, welcher immer unter der Woche nach Walla Walla fliegt.
Die grauen Hallen bieten den meisten Kleinmaschienen Platz. Dahinter das Terminal des Flughafens.
Aufgrund der vielen Weingüter wird zum Porbieren der Weine oft nach Walla Walla geflogen.
Eine Cessna 180D, ebenso ein Taildragger. Spornradflugzeuge sind verglichen zu den mehr oder weniger standartmäßigen Tricycle Gear Flugzeugen relativ schwer handzuhaben. Die Maschiene ist aufgrund des Schwerpunkts in Kombination mit der Radanordnug anfälliger für einen ungewollten Ringelpiez bei der Landung, dennoch sagt man, dass es (primär für erfahrene Piloten) mehr Spaß mache, mit einem Tailwheel am Flieger zu fliegen. Ich hoffe ich rede keinen Unsinn, ich kann jedoch jedem, der sich für das Thema interessiert, diesen Artikel hier empfehlen!
Die Citation II von vorhin nochmal.
Auf dem Rückweg zu den Terminals bemerkte mich ein Mann, welcher gerade an seiner Piper rumputzte. Sofort lud er mich aufs Vorfeld ein und wir redeten knapp eine Stunde lang über Deutschland, über die Luftfahrt und über vieles andere. Eine witzige Beobachtung, die man machte, ist, dass jeder Amerikaner sofort mit seiner eigenen Deutschland-Geschichte zu erzählen anfing. Ganz egal, ob das jetzt die Tante aus Karlsruhe ist, oder einfach nur eine Serie aus Deutschland - sobald man dort weiß, dass man aus Deutschland kommt, wird angefangen zu erzählen.
Die Piper ist eine PA-18-150 Super Cub.
Zudem stand die größte Halle neben der Piper offen. Ganz vorne diese Cessna 177RG, auch Cardinal RG. Das RG steht hier für retractable-gear und so kann man das Vorderrad einziehen, was den Widerstand direkt hinter dem Propeller stark verringert. Reims aus Frankreich ist lizensierter Partner und baut daher auch Reims F177RG, welche in Europa ziemlich häufig sind.
Links eine PA-16, rechts eine PA-20.
Das Beste kommt zum Schluss: Eine 1942 Boeing Stearman.
Einige Tage später ging es weiter, denn ich wollte ja noch den einen Frachter knipsen.
Diese Cessna 650 gehört einem Unternehmen namens Seneca Foods, welches seit 1949 'canned and frozen fruits and vegetables' verkauft. Ich denke aufgrund der vielen Landwirtschaftlichen Betriebe in und um Walla Walla ist klar, was der Flieger hier sucht.
Zum Glück machte sich die Citation III aus dem Staub, sodass man freie Sicht auf diese PC-12/47E Next Generation der Precept Aviation hatte. Diese pendelt oft zwischen dem Boeing Field, also dem King County International Airport, und dem Flughafen von Walla Walla.
Nun der Frachter. Diese EMB 120ER von Ameriflight fliegt Montags bis Freitags von Yakima, Pasco und auch Seattle nach Walla Walla. In der Regel landet sie gegen 9 AM und verlässt den Flughafen gegen 5 PM wieder. Ziel erreicht
Man hat diese Cessna 310G auch schonmal in besserem Zustand gesehen.
Diese T337B Skymaster scheint eine Art Dauerparker zu sein. Die Anordnung der Motoren in der Mittelachse des Flugzueges hat den Vorteil, dass die Maschiene bei Motorausfällen nicht zu Gieren neigt.
Die vier Wochen gingen rasend schnell um und schon trat der Tag der Rückreise ein. Morgens um 3 AM Aufstehen, um nach Pasco zu fahren. Dort geht der Flug dann mit einer CRJ 900 nach Minneapolis / Minnesota.
Diese SkyWest CRJ 700 stand verlockend nah am Zaun. Zum Einsatz kamen 10mm Brennweite. Die Maschiene wird für United Express betrieben. Das selbe mit den Delta Connection CRJ 900, welche von SkyWest betrieben werden.
Boarding N812SK.
In Minneapolis angekommen blieb genug Zeit zum spazieren gehen.
Man setzt ja große Gruppen gerne hinten in den Flieger, da dort meist noch genug Platz ist. Dies war in der N826NW wieder der Fall.
Der letzte Flug des Tages wurde von PH-EZF, einer, wie erwartet, ERJ-190 ausgeführt.
So, nun hoffe ich, dass der Bericht aufschlussreich, nicht zu unsachlich oder gar langweilig war. Ich denke es ist ein großer Unterschied, ob man als Tourist unterwegs ist, oder als Austauschschüler in den Amerikanischen Alltag eingebunden wird. Vom Alltag und Schulwesen der Amis hab ich bewusst nicht erzählt, um den Bericht für die, die nur wegen Flugzeugen reinschauen, attraktiv zu halten. Ich würde mich aber trotzdem freuen, wenn die Mehrheit jeden Eindruck der Reise zur Kenntnis nahm und auch jede Textsequenz wenigstens überflogen hat.
Die Zeit in den Staaten war unvergleichlich schön und auch der Lernfaktor kam nicht zu kurz. Ich wünsche jedem eine so tolle Erfahrung und kann nur glücklich sein, dass ich die Möglichkeit dazu bekam und dann auch für den Austausch angenommen wurde.
Bei Fragen kann man mir gerne eine pn schicken oder einfach unter meinem Post losschreiben. Natürlich freue ich mich auch, wie immer, über Feedback!
DAS STRFORUM AUF WHATSAPP
Folge jetzt unserem WhatsApp Kanal unter https://whatsapp.com/channel/0029VaCQZtZ2ZjCu0HMW591P
Folge jetzt unserem WhatsApp Kanal unter https://whatsapp.com/channel/0029VaCQZtZ2ZjCu0HMW591P
Walla Walla Washington
Moderatoren: Worsen, Bianca, PaddyFly
- TUIjet97
- Beiträge: 634
- Registriert: 10. August 2012 17:40
- Wohnort: Tübingen
- Hat sich bedankt: 1236 Mal
- Danksagung erhalten: 3416 Mal
- Kontaktdaten:
Re: Walla Walla Washington
Hammer Bericht mal wieder Jan! Obwohl ich nicht soo der Heli- und Futtenfreund bin, echt toll anzusehen.
Vorallem die Nightshots am Airport und natürlich die Landschaft dort
Bildqualität natürlich wie immer sehr weit vorne dabei
Ich muss doch auch mal in die USA
Gruß Nils
Vorallem die Nightshots am Airport und natürlich die Landschaft dort
Bildqualität natürlich wie immer sehr weit vorne dabei
Ich muss doch auch mal in die USA
Gruß Nils
- Bianca
- Site Admin
- Beiträge: 8491
- Registriert: 27. August 2005 19:49
- Wohnort: Ostfildern
- Hat sich bedankt: 5704 Mal
- Danksagung erhalten: 5839 Mal
Re: Walla Walla Washington
Vielen Dank für diesen ausführlichen Bericht aus einer Gegend, die jetzt nicht unbedingt zu den klassischen USA-Zielen für Europäer gehört. Der Olympic Nationalpark steht bei mir nämlich auch noch auf der "to-do-Liste".
Ich find das ja klasse von Deiner Gastfamilie, dass Sie Dir ermöglicht haben, dort in der Gegend Deinem Hobby etwas nachzugehen. Statt das EMP Museum zu besuchen, hättet Ihr auch noch eine Werksführung bei Boeing machen können - auch wenn man nicht fotografieren durfte, fand ich es sehr interessant und lohnenswert.
Ich find das ja klasse von Deiner Gastfamilie, dass Sie Dir ermöglicht haben, dort in der Gegend Deinem Hobby etwas nachzugehen. Statt das EMP Museum zu besuchen, hättet Ihr auch noch eine Werksführung bei Boeing machen können - auch wenn man nicht fotografieren durfte, fand ich es sehr interessant und lohnenswert.